Die Rückkehr der FSME nach Mecklenburg-Vorpommern
Die vor allem durch Zecken übertragene Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) breitet sich in Deutschland von Jahr zu Jahr immer weiter aus. Eher selten sind Mitteilungen zu lesen, dass bestimmte Regionen irgendwann einmal wieder als FSME-frei eingestuft werden. In Mecklenburg-Vorpommern allerdings waren seit 1985 keine FSME-Fälle bei Menschen mehr aufgetreten und von 1992 bis 2004 keine FSME-Viren in über 16.000 untersuchten Zecken gefunden worden. Hiervon berichten Wissenschaftler der Abteilung für Tropenmedizin und Infektionskrankheiten, Klinik und Poliklinik für Innere Medizin II, Universität Rostock, in einem kürzlich publizierten Zeitschriftenartikel. Mecklenburg-Vorpommern war also 19 Jahre lang FSME-frei. Doch dabei ist es nicht geblieben, denn 2004 wurden erneut drei FSME-Fälle aus diesem Bundesland gemeldet. Daraufhin begannen die Wissenschaftler gezielt nach natürlichen Virus-Herden zu suchen. Sie sammelten aus den drei Regionen Mecklenburg-Vorpommerns, aus denen die Erkrankungsfälle stammten, Zecken und untersuchten diese mit einer nested RT-PCR auf das Vorhandensein von FSME-RNA. Fündig wurden die Forscher bei drei nüchternen und einer gesogenen Nymphe vom Woblitzsee sowie einer nüchternen und einer gesogenen Nymphe aus Thiessow. Insgesamt waren schließlich 2,4 Prozent aller untersuchten Zecken FSME-Virus positiv. "Das erneute Auftreten von FSME-Erkrankungen beim Menschen in drei Regionen in Mecklenburg-Vorpommern zeigt, dass FSME-Herde auch nach Jahrzehnten nicht erlöschen oder dass infizierte Zecken erneut in die genannten Gebiete eingewandert sind" so die Autoren.
(drs)
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Quellen-URL (abgerufen am 04.05.2024 - 01:20): http://www.neuromedizin.de/Weiteres/Die-Rueckkehr-der-FSME-nach-Mecklenburg-Vorpommern.htm
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