Beeinflussen Pflanzenschutzmittel das Risiko für einen Morbus Parkinson?
Pestizide können vermutlich einen neurodegenerativen Prozess einleiten, der letztendlich zu einem Morbus Parkinson führt. Frühere Untersuchungen an Zellkulturen und im Tiermodell erhärteten zumindest diesen Verdacht. Anhand einer neu entwickelten und in einer Studie nun validierten Methode haben Wissenschaftler der University of California in Berkeley, USA, erneut die Auswirkungen einer Pestizidexposition auf das individuelle Erkrankungsrisiko für einen Morbus Parkinson untersucht. Dazu analysierten sie Aufzeichnungen und geographisches Kartenmaterial mit Informationen über in der Vergangenheit verwendete Pflanzenschutzmittel im kalifornischen Central Valley. Dieses Material setzten sie mit 368 an einem Morbus Parkinson erkrankten und 341 gesunden Bewohnern aus dieser Region in Beziehung. Anhand der Wohnorte der Studienteilnehmer und den Informationen, in welchen Landstrichen die Substanzen Maneb und Paraquat als Pflanzenschutzmittel eingesetzt wurden, konnten die Wissenschaftler die individuelle Exposition mit diesen Pestiziden zwischen 1974 und 1999 einschätzen. Dabei zeigte sich ein um 75 Prozent erhöhtes Risiko an einem Morbus Parkinson zu erkranken, wenn diese beiden Pflanzenschutzmittel innerhalb eines Umkreises von 500 Metern des Wohnortes verwendet wurden. Personen unter 60 Jahren scheinen dabei der Studie zufolge ein besonders hohes Erkrankungsrisiko durch eine Pestizidexposition aufzuweisen.
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Quellen-URL (abgerufen am 28.04.2024 - 15:10): http://www.neuromedizin.de/Weiteres/Beeinflussen-Pflanzenschutzmittel-das-Risiko-fuer-einen-Morb.htm
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