Die Baroparese des Nervus facialis ist ein seltenes Ereignis, das während eines Fluges auftreten kann. Es wird vermutet, dass die Ursache dieser Lähmung eine ischämische Neuropraxie auf den Nervus facials ist, und zwar, wenn der Mittelohrdruck steigt bei einer Dysfunktion der Eustachi’schen Röhre und wenn der Druck durch einen dehiszenten Nervus facialis-Kanal hindurchtritt. In einem Beitrag des „Journal of Laryngology & Otology“ berichten Wissenschaftler des Department of Otolaryngology - Head and Neck Surgery, Monash Health, Melbourne, Australien, von einem Patienten mit einer Flug-assoziierten rechtsseitigen Facialis-Lähmung und stellen die Ergebnisse eines systematischen Reviews dar, welches sie auf Basis der verfügbaren Literatur unter Verwendung „Preferred Reporting Items for Systematic Reviews and Meta-Analyses guidelines“ durchführten. Ausgewertet wurden Volltext-Artikel aus den Literaturdatenbanken Medline, PubMed und Embase sowie assoziierter Referenzlisten. Ziel dieser Studie war es, die Merkmale, bei den betroffenen Patienten, durchgeführte Untersuchungen und Behandlungsmöglichkeiten der Baroparese des Nervus facialis zu diskutieren. Einschließlich des eigenen Falles identifizierten die Forscher in der Literatur 23 Fälle einer Baroparese des Nervus facialis. Sie stellten fest, dass das beschriebene während eines Fluges auftretende Phänomen sehr selten ist, meist nur temporär bestehen bleibt und effektiv mit dem Einsatz eines Paukenröhrchens behandelt werden kann. Im Falle einer länger bestehenden Facialis-Lähmung nach der Landung des Flugzeuges sollte den Experten zufolge allerdings eine notfallmäßige Myringotomie durchgeführt werden, um eine dauerhafte Schädigung der Nervus facialis zu verhindern.