Autonome Dysfunktion bei Patienten mit klinisch isoliertem Syndrom
Wissenschaftler der Universität von Zagreb in Kroatien haben kürzlich in einer prospektiven Querschnittstudie untersucht, inwieweit es bei Patienten mit einem klinisch isolierten Syndrom (CIS = clinically isolated syndrome), das auf eine Multiple Sklerose-Erkrankung hindeutet, zu einer autonomen Dysfunktion kommt. Ermittelt werden sollte dies anhand einer Batterie standardisierter autonomer Tests in Form der so genannten „Composite Autonomic Scoring Scale (CASS)“. Teilnehmer der Studie waren 24 konsekutive Patienten mit der Diagnose einer CIS und 17 gesunde Kontrollpersonen. Bei allen Probanden wurden die Herzfrequenz- und Blutdruckantworten auf das Valsalva-Manöver sowie die Herzfrequenz-Antworten nach tiefer Ein- und Ausatmung und die Blutdruckantwort auf passive Beugung ermittelt. Bei 16 der Patienten führten die Forscher außerdem den QSART (= Quantitative Sudomotor Axon Reflex Test), ein Test zur quantitativen Bestimmung der Schweisssekretion, durch und bestimmten die Katecholamine. Die Auswertung der gesammelten Studiendaten ergab, dass die Anzahl der CIS-Patienten mit einem pathologischen adrenergen Index statistisch signifikant höher war als die der gesunden Kontrollpersonen (12 versus 2, p=0.018). In puncto kardiovagaler Index fand sich hingegen kein Unterschied zwischen beiden Gruppen. 5 CIS-Patienten hatten einen Sudomotor-Index von 1, wobei 4 Personen eine Hypohidrosis < 50 % und ein Patient eine persistierende Fuß-Hyperhidrosis aufwiesen. Nach Kombination des adrenergen, kardiovagalen und sudomotorischen Index in der CASS zeigte sich, dass 8 Patienten (50 %) eine eindeutige, 7 eine milde und eine Person eine moderate autonome Dysfunktion hatten. Bei CIS-Patienten ist das sympathische Nervensystem häufig mit von der Erkrankung betroffen, anhand der CASS kann die autonome Dysfunktion jedoch diagnostiziert werden, so die Forscher.
(drs)
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Quellen-URL (abgerufen am 19.05.2024 - 19:11): http://www.neuromedizin.de/Weiteres/Autonome-Dysfunktion-bei-Patienten-mit-klinisch-isoliertem-S.htm
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