Die anteriore Capsulotomie ist möglicherweise eine wirkungsvolle Behandlungsmethode refraktärer Zwangserkrankungen. Diese Hypothese konnte von Wissenschaftlern des Department of Neurology, Pusan National University Hospita, Pusan National University School of Medicine and Medical Research Institute, Busan, Korea, nun untermauert werden. In einem vor Kurzem veröffentlichten Zeitschriftenbeitrag berichten die koreanischen Experten von einer 74-jährigen Patientin mit Symptomen von Zwangserkrankungen, die nach einem Hirninfarkt im Bereich des linken Knies der Capsula interna plötzlich verschwanden. Die Forscher vermuten, dass der Infarkt zu einer Unterbrechung der thalamo-kortikalen Verbindung in Bereich des kortiko-basalen-ganglio-thalamo-kortikalen Regelkreises geführt hatte. Diese Diskonnektion bewirkte, dass die Symptome der Zwangserkrankungen ausblieben. Dieser Fall zeigt erneut, dass im übertragenen Sinn eine anteriore Capsulotomie offenbar tatsächlich eine effektive Therapiemethode refraktärer Zwangserkrankungen ist, so die Experten.
(drs)
Abstract aus Case Rep Neurol 2011; Vol. 3, pp.18-20Zurück zur Startseite