Das von Adipozyten sezernierte Gewebehormon Adiponektin weist neben seiner Wirkung auf den Glukose- und Fettstoffwechsel auch antientzündliche Eigenschaften auf. Wissenschaftler des Laval Hospital in Québec, Kanada, haben nun vor Kurzem im Rahmen einer Studie herausgefunden, dass Adiponektin bei Patienten mit einer kalzifizierenden Aortenklappenstenose offenbar auch eine protektive Wirkung gegen entzündliche Prozesse an der Herzklappe hat und das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamt. Teilnehmer der Studie waren 122 Patienten, bei denen ein Aortenklappen-Ersatz durchgeführt wurde. Bei allen Probanden wurde zunächst der Plasmaspiegel der Adiponektins bestimmt. Zusätzlich wurden dann die explantierten Aortenklappen hinsichtlich ihrer Leukozytendichte (CD45+) sowie ihres Gehaltes an T-Zellen (CD3+) und an Blutgefäßen untersucht. Bei einer Subgruppe von 67 Patienten wurden zusätzlich zwei oder mehr echokardiographische Untersuchungen, die in der Präoperationsphase im Abstand von mindestens sechs Monaten zueinander durchgeführt worden waren, ausgewertet. Es zeigte sich, dass bei Patienten mit einem niedrigen Adiponektin-Plasmaspiegel (<5.4 µg/ml), die Aortenklappenstenose deutlich schneller vorangeschritten war als bei Patienten mit einem höheren Hormonspiegel. Darüber hinaus stellten die Forscher fest, dass die entnommenen Aortenklappen der Patienten mit einer Hypoadiponektinämie einen höheren Gehalt an CD45-Leukozyten, T-Zellen und Blutgefäßen aufwiesen als die Herzklappen von Studienteilnehmern mit einem höheren Adiponektin-Spiegel. Diese Untersuchungsergebnisse unterstützen die These, dass Adiponektin einen gewissen Schutzfaktor vor entzündlichen Prozessen der Aortenklappe und einer Progression der Aortenklappenstenose darstellt, so die Autoren.
(drs)
Abstract aus Cardiology 2011; Vol.118, pp.140-146Zurück zur Startseite