"Ping-Pong"-Fraktur: Ein chronischer intrauteriner Prozess?
Die Ursache von kindlichen Impressionsfrakturen des weichen Schädels, auch "Ping-Pong"-Frakturen genannt, ist offenbar ein chronischer intrauteriner Prozess und nicht, wie häufig vermutet, ein mütterliches Trauma. Diese Ansicht zumindest vertreten Wissenschaftler des Duke University Medical Center, Durham, North Carolina, USA, auch aufgrund einer Kasuisitik ihrer neurochirurgischen Abteilung. Es wird von einem 4190 g schweren weiblichen Neugeborenen berichtet, das in der 40. Gestationswoche durch eine unkompliziert verlaufende Sectio zur Welt kam. Zum Zeitpunkt der Geburt wies das Kind eine geschlossene, extraperiostale "Ping-Pong"-Fraktur auf. Bei der Mutter des Kindes war während der Schwangerschaft kein abdominelles Trauma aufgetreten. Die neurologischen Untersuchungen des Säuglings lieferten normale Befunde. Die computertomographischen Spezialaufnahmen zeigten jedoch eine 4 x 5 cm große Impression im Bereich des rechten parietalen Schädelknochens mit medialer Aufhellung. Dieser Befund war vereinbar mit einer Fraktur des oberen Schädelrandes und einer Linksverschiebung der Sagittalnaht und des Sinus. Da bei dem Kind im Alter von einem Monat noch keine Selbstheilung der Fraktur erfolgt war, wurde ein operativer Eingriff mit exzellentem kosmetischem Ergebnis durchgeführt. Bislang gibt es wohl kaum Berichte über eine spontane intrauterine Schädelfraktur bei Ungeborenen, vor allem, wenn weder bei der Mutter noch im Rahmen der Sectio ein Trauma aufgetreten ist, so die Autoren. Aus diesem Grunde kamen die Wissenschaftler zu dem Schluss, dass es sich bei der "Ping-Pong"-Fraktur eher um einen chronisch ablaufenden intrauterinen Prozess handelt.
(drs)
Zurück zur Startseite
Weitere Newsmeldungen
Zum Archiv

Quellen-URL (abgerufen am 10.05.2025 - 09:31): http://www.neuromedizin.de/Weiteres/-Ping-Pong--Fraktur--Ein-chronischer-intrauteriner-Prozess-.htm
Copyright © 2014 | http://www.neuromedizin.de ist ein Dienst der MedienCompany GmbH. | Medizin-Medienverlag | Amselweg 2, 83229 Aschau i. Chiemgau | Geschäftsführer: Beate Döring | Amtsgericht Traunstein | HRB 19711 | USt-IdNr.: DE 223237239