Mit der sogenannten "Child Pain Anxiety Symptom Scale" (CPASS), einer erst vor Kurzem speziell für Kinder entwickelten Einteilung für kognitive, emotionale und physiologische Verhaltensreaktionen auf die Erfahrung oder Erwartung von Schmerzen, können akute postoperative Beschwerden offenbar zuverlässig beurteilt werden. Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler vom Department of Psychology der Faculty of Health an der York University in Toronto, Kanada, im Rahmen einer Studie mit 83 Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen 8 und 18 Jahren. Die Studienteilnehmer wurden 48 bis 72 Stunden nach einer großen Operation hinsichtlich Depressionen, Angstzuständen, Sensitivität der Angst, Schmerzübertreibung, Angst vor Schmerzen, Schmerzintensität und Unannehmlichkeiten bewertet. Zusätzlich zu den letzten drei Punkten wurde zwei Wochen nach der Entlassung aus dem Krankenhaus auch eine mögliche funktionelle Behinderung aufgrund des Eingriffs abgefragt. Nach Auswertung der Daten zeigte die CPASS eine ausreichende Sensibilität über die Zeit sowie eine gute Sensitivität und Spezifität. Die Angst vor Schmerzen war dabei deutlich stärker mit der Sensitivierung von Angst und übertriebenen Schmerzbeschreibungen korreliert als mit einer Angsterkrankung oder Depression. Kurz nach der Operation war die Angst vor Schmerzen deutlich mit der Schmerzintensität und mit Unannehmlichkeiten assoziiert. Zwei Wochen nach dem Verlassen der Klinik waren die Schmerzen mit Unannehmlichkeiten sowie einer funktionellen Behinderung verbunden, allerdings nicht mehr mit der Stärke der Schmerzen. Diese erste klinische Stichprobe beweist die Gültigkeit und Sicherheit der CPASS und belegt, dass diese zur Einschätzung von Schmerzen und Angst bei Kindern und Jugendlichen nach größeren operativen Eingriffen geeignet ist, so die Autoren.
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Abstract aus Pain. 2011 Apr 11. (Epub ahead of print)Zurück zur Startseite