Die Frage, ob es bei Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 einen Zusammenhang zwischen einer Therapie mit dem DPP-4-Inhibitor Sitagliptin und dem Auftreten einer akuten Pankreatitis gibt, ist bislang immer noch nicht eindeutig geklärt. Wissenschaftler der Tzu Chi University in Hualien sowie des Taichung Tzu Chi General Hospitals und der China Medical University in Taichung, Taiwan, sind dieser These kürzlich in einer Fall-Kontroll-Studie erneut nachgegangen. Teilnehmer waren 349 Patienten mit einem Diabetes mellitus Typ 2 im Alter zwischen 20 und 84 Jahren, die im Zeitraum zwischen 2009 und 2011 zum ersten Mal an einer akuten Pankreatitis erkrankt waren, sowie 1.116 randomisiert ausgewählte vergleichbare Personen mit einem Typ 2-Diabetes ohne Pankreatitis. Als aktuelle Sitagliptin-Therapie wurde definiert, dass die Patienten ihre letzte Sitagliptin-Tablette innerhalb von 7 Tagen vor der Diagnose der akuten Pankreatitis eingenommen hatten. Lag die letzte Einnahme 8 bis 30 Tage zurück, so wurde dies als frühere Sitagliptin-Therapie bezeichnet. Schließlich gab es noch die Patienten, die bisher noch nie mit dem DPP-4-Inhibitor behandelt wurden. Nach statistischer Korrektur für mögliche Einflussfaktoren zeigte sich, dass die adjustierte Odds Ratio (OR) der akuten Pankreatitis für die Studienteilnehmer mit der aktuellen Sitagliptin-Therapie im Vergleich zu denjenigen, die noch nie Sitagliptin erhalten hatten, bei 2.47 lag (95 % Konfidenzintervall 0.84, 7.28), allerdings ohne statistische Signifikanz zu erlangen. Die adjustierte OR sank im Falle der Diabetiker mit der früheren Sitagliptin-Therapie zwar auf 1.14 (95 % Konfidenzintervall 0.66, 1.98), war aber auch hier ohne statistische Bedeutung. Zwischen einer Sitagliptin-Therapie und dem Auftreten einer akuten Pankreatitis bei Patienten mit einem Diabetes mellitus Typ 2 gibt es keine signifikante Assoziation, so die Autoren.