Es gibt möglicherweise eine Assoziation zwischen dem Restless legs-Syndrom (RLS) und der Zöliakie. Grund hierfür kann der bei der Gluten-induzierten Enteropathie bestehende Eisenmangel sein. Diese Ansicht vertreten Wissenschaftler des Department of Internal Medicine, Washington University School of Medicine, St. Louis, USA, aufgrund von Ergebnissen einer Studie mit 85 Zöliakie-Patienten. Die Forscher ermittelten bei diesen Probanden eine RLS-Inzidenz von 35 Prozent. Die Prävalenz lag bei 25 Prozent und im Vergleich bei nur 10 Prozent im Falle der Lebensgefährten der Patienten. Bei 79 Prozent aller Fälle mit RLS und Zöliakie begann die neuromuskuläre Symptomatik während oder nach Beginn der gastrointestinalen Symptome. Die weiteren Untersuchungen ergaben außerdem, dass 40 Prozent der Zöliakie-Patienten mit einem aktiven RLS einen Eisenmangel aufwiesen. Bei den Studienteilnehmern mit der Enteropathie, aber ohne RLS, waren es hingegen nur 6 Prozent. Nachdem die Patienten dann sechs Monate lang eine Gluten-freie Diät erhalten hatten, konnte bei 50 Prozent der 28 RLS-Patienten eine Verbesserung der neuromuskulären Symptomatik beobachtet werden. Nach Ansicht der Wissenschaftler sollte künftig bei allen RLS-Patienten ein Screening nach Zöliakie durchgeführt werden. So könnte möglicherweise in einigen Fällen auf einfache Weise durch eine Gluten-freie Ernährung ein so genanntes idiopathisches RLS-Syndrom effektiv behandelt werden.
(drs)
Abstract aus Digestive Diseases and Sciences 2010, online first, DOI 10.1007/s10620-009-0943-9Zurück zur Startseite