Ein diagnostischer Bluttest für Schizophrenie wäre hilfreich, um eine klare Diagnose stellen und andere psychische Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen auszuschließen zu können. Erstmals gelang es offenbar Forschern vom Institute of Biotechnology an der University of Cambridge, Großbritannien, im Rahmen einer Studie mit insgesamt 642 Personen eine biologische Signatur für Schizophrenie anhand von Serumproben zu identifizieren. Hierzu wurden die Konzentrationen von 181 Proteinen und kleineren Molekülen im Serum von 250 Studienteilnehmern gemessen, bei denen eine Schizophrenie neu oder schon vor längerem diagnostiziert worden war. Außerdem wurden die Serumkonzentrationen dieser Proteine bei 35 depressiven Personen, 32 Menschen mit einer bipolaren Störung, 45 Asperger-Syndrom-Patienten und 280 gesunden Kontrollpersonen untersucht. Die Analyse der Daten ergab, dass sich mit Hilfe von 34 Analysemolekülen 71 Schizophreniepatienten aus der Gesamtgruppe von 530 Probanden (280 Patienten vs. 250 Kontrollen) herausfiltern ließen. Mit dieser molekularen Signatur war es außerdem möglich, innerhalb von weiteren fünf unabhängigen Gruppen bis zu 75 Prozent der Personen ausfindig zu machen, die unter einer schizophrenen Erkrankung litten. Mit dem gleichen Verfahren konnten 50 Prozent der Probanden mit einer schweren Depression und bis zu 20 Prozent mit einer bipolaren Störung oder einem Asperger-Syndrom von der Kontrollgruppe unterschieden werden. Laut den Autoren scheint ein biologischer Marker für Schizophrenie im Blutserum zu existieren, auf dessen Grundlage sich in Zukunft möglicherweise ein diagnostischer Test entwickelt lässt, der eine Abgrenzung gegenüber Gesunden oder unter anderen psychischen Erkrankungen leidenden Menschen erleichtern kann.