Ein Restless Legs Syndrom (RLS) scheint bei Hämodialyse-Patienten doch seltener zu sein, als vergleichbare Studien aus anderen Ländern bisher zeigen konnten. Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler vom Department of Neurology an der Kahramanmaras Sutcu Imam University,Türkei, indem sie im Rahmen einer Studie die Häufigkeit von RLS bei 81 Hämodialyse-Patienten untersuchten. Ein RLS wurde anhand der Kriterien der International Restless Legs Study Group und eine Polyneuropathie anhand klinischer Zeichen und Symptome diagnostiziert. Von den 41 männlichen und 40 weiblichen Studienteilnehmern wurden außerdem das Auftreten und der Grad einer Depression sowie die damit verbundenen Auswirkungen auf die Lebensqualität analysiert. Hierzu musste jeder Proband drei Fragebögen und zwar den "Beck Depression Inventory", den "Short Form-36 Quality of Life" und den "Epworth Sleepiness Scale" (ESS) beantworten. Zusätzlich wurden biochemische Parameter, wie Hämoglobin-, Serum-Ferritin- und Kt/V-Werte gemessen. Anhand der Datenauswertung wurde bei 12 Prozent der Hämodialyse-Patienten ein Restless Legs Syndrom, bei 47 Prozent eine Polyneuropathie und bei sieben Prozent erhöhte ESS-Werte diagnostiziert. Im Vergleich zu Menschen ohne RLS waren die "Beck Depression Inventory"-Scores bei Patienten mit dieser Erkrankung tendenziell erhöht und der allgemeine Gesundheitszustand deutlich schlechter. Eine Korrelation zwischen den Hämoglobin-, Ferritin- und Kt/V-Werten war nicht festzustellen. Auch wenn das Auftreten einer RLS-Erkrankung bei Dialyse-Patienten seltener ist als angenommen, wirkt sie sich trotzdem negativ auf die Lebensqualität der Betroffenen aus und führt häufig zu Depressionen, so die Autoren.