Positive Korrelation zwischen Telomerase-Reverse-Transkriptase und Dauer einer Lithiumtherapie bei bipolarer Erkrankung
Forscher des Karolinska University Hospitals in Stockholm, Schweden und des Department of Health Sciences Research der Mayo Clinic in Rochester, Minnesota, USA, haben kürzlich im Rahmen einer Studie die Hypothese untersucht, dass die bipolare Erkrankung mit einer Verkürzung der Telomer-Länge assoziiert ist, und sind darüber hinaus der Frage nachgegangen, ob eine Langzeit-Therapie mit Lithium diesem entgegenwirken könnte. Die Experten versuchten außerdem zu ermitteln, ob die Langzeit-Lithium-Behandlung mit einer erhöhten Expression der Telomerase-Reverse-Transkriptase (TERT), der katalytischen Untereinheit der Telomerase, assoziiert sein könnte. Hierzu bestimmten sie bei 100 Patienten mit einer bipolaren Störung Typ 1 und bei 100 gesunden Kontrollpersonen die Telomer-Längen und die TERT-Expression. Zusätzlich genotypisierten sie drei SNPs (= single nucleotide polymorphisms), die mit der Telomer-Länge assoziiert waren. Es zeigte sich, dass die TERT-Expression bei den bipolar Erkrankten, die unter einer Lithiumtherapie standen, signifikant erhöht war. Außerdem korrelierte die TERT-Expression bei Patienten, die 24 Monate oder länger mit Lithium behandelt wurden, positiv mit der Dauer der Lithium-Behandlung. Einen signifikanten Effekt der Lithiumtherapie auf die Telomer-Länge fanden die Wissenschaftler hingegen nicht. Auch waren keine signifikanten Unterschiede bezüglich der Telomer-Länge zwischen den Patienten mit der bipolaren Erkrankung und den Kontrollpersonen zu beobachten. Angesichts dieser Studienergebnisse glauben die Forscher, dass eine Langzeit-Behandlung mit Lithium mit einer erhöhten TERT-Expression assoziiert ist. Außerdem stellen die Forscher die Hypothese auf, dass eine Zunahme der Expression der Telomerase-Reverse-Transkriptase zu einer Lithium-assoziierten Stimmungsstabilisierung beitragen und die neuroprotektiven Eigenschaften des Medikamentes unterstützen könnte, und zwar durch eine Verbesserung der mitochondrialen Funktion und einer Abnahme des oxidativen Stresses.
(drs)
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Quellen-URL (abgerufen am 24.04.2024 - 12:08): http://www.neuromedizin.de/Psychiatrie/Positive-Korrelation-zwischen-Telomerase-Reverse-Transkripta.htm
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