Mord: Gefährdung durch psychotische Patienten überschätzt
Patienten mit einer Psychose, die einen Mord begehen, suchen sich ihre Opfer nur selten zufällig aus. Dies ist ein Ergebnis einer Studie der Clinical Research Unit for Anxiety and Depression am St. Vincent's Hospital in Sydney, Australien. Die Wissenschaftler werteten sieben bevölkerungsbasierte Studien aus vier Ländern aus, die die Zusammenhänge zwischen Psychosen und das Begehen eines Mordes analysierten. Insgesamt fanden sich in den sieben Studien 42 Fälle, in denen ein Psychose-Patient einen ihm unbekannten Menschen ermordet hatte. Rein statistisch gesehen bedeutet dies eine Wahrscheinlichkeit von einem Mord einer zufälligen Person pro 14 Millionen Menschen innerhalb eines Jahres. 64 Prozent (n=27) der Mörder wurden, den Daten der Analyse zufolge, niemals behandelt oder erhielten eine antipsychotisch wirkende Medikation. Zudem befanden sich unter den Personen, die zufällig ausgewählte Menschen ermordeten, mehr Obdachlose und mehr Personen mit dissozialem Verhalten als unter denjenigen, die ein Familienmitglied ermordeten. Abschließend betonen die Autoren, dass die Gefahr, die von Patienten mit Psychosen ausgeht, extrem gering ist. Von Patienten, die entsprechend behandelt werden, geht eine noch geringere Gefahr aus, so die Autoren.
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Quellen-URL (abgerufen am 10.05.2024 - 15:28): http://www.neuromedizin.de/Psychiatrie/Mord--Gefaehrdung-durch-psychotische-Patienten-ueberschaetzt.htm
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