Depressionen mittels Hirnimplantat erstmals erfolgreich behandelt

Im Zuge einer Experimentalstudie der University of California wurden die Depressionen einer 36-jährigen Patientin mit Hilfe eines Hirnimplantats erfolgreich behandelt. Angewendet wurden die Ansätze der tiefen Hirnstimulation.

Die Forscher identifizierten bei der Probandin einen individuellen Biomarker im Gehirn. Mit diesem ließen sich die Gehirn-Aktivitäten orten, die im Zusammenhang mit der Depression standen. Anschließend wurde dieser Bereich mittels gezielter elektrischer Impulse stimuliert. Die Studienteilnehmerin berichtete von einer unmittelbaren Veränderung ihrer Gefühlslage, so, als würde sich ein Schalter in ihrem Gehirn umlegen.

Das streichholzschachtelgroße Implantat kann dauerhaft im Gehirn verbleiben, sagen die Experten. Für Studienleiter und Neurochirurg Edward Chang steht hier die Forschung jedoch noch ganz am Anfang. So muss z. B. noch untersucht werden, ob das Implantat nur akute Symptome lindert oder auch langfristig Erfolge bringt. Hilfreich könnte dieser neue Ansatz künftig vor allem Personen mit starken Depressionen helfen, bei denen durch Medikamente, Verhaltens- oder Elektrokonvulsionstherapie keine Linderung ihrer Symptome erreicht werden konnte.

Originalpublikation: Closed-loop neuromodulation in an individual with treatment-resistant depression

Abstract aus Nature Medicine, 2021, published online: 04. Oktober 2021

(pte/bd)
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