Behandlung von Kokainabhängigkeit mit Acamprosat nicht effektiv
Acamprosat verringert offenbar weder das Verlangen nach Kokain noch trägt es zur Kokain-Abstinenz bei. Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler vom Department of Psychiatry der University of Pennsylvania School of Medicine in Philadelphia, USA, indem sie im Rahmen einer 9-wöchigen, Plazebo-kontrollierten Studie die Wirkung von Acamprosat bei der Therapie von 60 Kokain-abhängigen Patienten untersuchten. Zweimal wöchentlich wurde ein Drogen-Urin-Test durchgeführt und der Kokainkonsum mit Hilfe des Addiction-Severity-Index, einer Messmethode zur Untersuchung von Störungen durch Drogenmissbrauch, beurteilt. Nach einer Woche ohne medikamentöse Therapie erhielten die Studienteilnehmer dreimal täglich acht Wochen lang 666 mg Acamprosat oder ein Plazebo-Präparat verabreicht. Insgesamt beendeten 36 Patienten (60 Prozent) die Studie. Die Datenanalyse ergab, dass Acamprosat im Vergleich zum Plazebo weder das Verlangen nach Kokain noch die Entzugserscheinungen oder die Schwere des Drogenkonsums verbessern konnte. Auch die Anzahl positiv auf Kokain getesteter Drogen-Urin-Proben unterschied sich zwischen den beiden Gruppen nicht. Unerwünschte Nebenwirkungen waren im Allgemeinen mild und zwischen allen Studienteilnehmern gleichmäßig verteilt. Acamprosat ist zur Unterstützung der Abstinenz bei Kokain-abhängigen Patienten nicht wirksamer als ein Plazebo und demzufolge zur Kokain-Entzugstherapie nicht geeignet, so die Autoren.
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Quellen-URL (abgerufen am 09.05.2024 - 15:40): http://www.neuromedizin.de/Psychiatrie/Behandlung-von-Kokainabhaengigkeit-mit-Acamprosat-nicht-effe.htm
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