Menschen, die an Depressionen erkrankt sind, weisen ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen auf. Einer kürzlich veröffentlichten Studie des VA Medical Center in San Francisco, USA, mit 1.017 Patienten der früher aufgelegten "The Heart and Soul Study" zufolge sind diese Zusammenhänge offensichtlich durch die bei Depressionen typischerweise auftretenden Verhaltensmuster erklärbar. Die Patienten mit einer stabilen koronaren Herzerkrankung wurden nun über einen Zeitraum von durchschnittlich 4,8 Jahren beobachtet. Anhand verschiedener standardisierter Fragebögen sowie der Krankenakten untersuchten die Forscher die Zusammenhänge zwischen eventuellen depressiven Symptomen und kardiovaskulären Erkrankungen, wie beispielsweise Myokardinfarkten und Schlaganfällen bis hin zu Todesfällen. Während der Studienzeit kam es zu insgesamt 341 kardiovaskulär bedingten Krankheitsfällen. Die statistische Auswertung zeigte eine Häufung bei den Patienten mit Depressionen. Nach dem weiteren Abgleich der Daten auf Begleiterkrankungen sowie der Schwere des Krankheitsbildes hin zeigte sich folgendes Bild: Eine depressive Symptomatik war mit einer um 31 Prozent höheren Quote kardiovaskulär bedingter Erkrankungen assoziiert. Außerdem erhärtete sich zumindest innerhalb dieser Patientengruppe die These, dass die gehäuft auftretenden kardiovaskulären Krankheitsbilder bei an Depressionen erkrankten Menschen größtenteils durch verhaltensbedingte Faktoren erklärbar sind. Eine besonders große Rolle spielt dabei offenbar die physische Inaktivität der Patienten, so die Autoren abschließend.