Bei jugendlichen Rauchern ist der Konsum von Marijuana offenbar mit einem erhöhten Risiko für eine Nikotinabhängigkeit assoziiert. Hierauf deuten die Ergebnisse einer in der Zeitschrift „Drug and Alcohol Dependence“ publizierten Studie der Division of Adolescent Medicine at the University of California, San Francisco, USA, hin. Studienteilnehmer waren 165 Jugendliche im Alter zwischen 13 und 17 Jahren, die in den vorangegangenen 30 Tagen mindestens 1 Zigarette pro Tag geraucht hatten. Insgesamt lag der Zigarettenkonsum der Jugendlichen im Mittel bei 3 Zigaretten pro Tag in einem Gesamtzeitraum von durchschnittlich 1,98 Jahren. Mittels allgemeiner linearer Modelle untersuchten die Forscher die Assoziation eines Marijuana-Konsums mit verschiedenen Maßen der Nikotin-Abhängigkeit, einschließlich der Werte des mFTQ (= modified Fagerström Tolerance Questionnaire), des HONC (= Hooked on Nicotine Checklist, des ICD-10 und der NDSS (= Nicotine Dependence Syndrome Scale). Die Datenauswertungen ergaben, dass die meisten der Zigaretten-Raucher (79,5 %) in den der Studie vorangegangenen 30 Tagen auch Marijuana geraucht hatten. In den für das Lebensalter, den täglichen Nikotinkonsum und der Dauer des Tabakkonsums kontrollierten Analysemodellen war die Häufigkeit des Marijuana-Konsums die Erklärung für 25 bis 44 % der Varianz für alle ermittelten Werte der jugendlichen Nikotinabhängigkeit. Diese Studienergebnisse deuten darauf hin, dass Marijuana bei jugendlichen Rauchern das Risiko für eine Nikotinabhängigkeit erhöht, so die Experten. Im Falle einer Therapie sollten deshalb beide Substanzen mit berücksichtigt werden.