Bei Menschen, die an einer koronaren Herzerkrankung leiden, kann eine zusätzliche Angststörung das Risiko für kardiovaskuläre Komplikationen erhöhen. Zu diesem Ergebnis kommt eine prospektive Kohortenstudie des Department of Medical Psychology an der Tilburg University, Niederlande, mit 1.015 Teilnehmern. Bei den Probanden handelte es sich um Patienten mit einer stabilen koronaren Herzerkrankung aus 12 verschiedenen ambulanten Versorgungszentren im Großraum San Francisco. Im Schnitt wurden alle Studienteilnehmer 5,6 Jahre lang beobachtet. Anhand standardisierter Kriterien ermittelten die Wissenschaftler, ob eine generalisierte Angsterkrankung vorlag oder nicht. Während der Beobachtungszeit waren Patienten mit einer generalisierten Angsterkrankung (n=106) mit 9,6 Prozent häufiger von kardiovaskulären Ereignissen betroffen, als diejenigen ohne Anzeichen einer Angststörung (n=909). Innerhalb dieser Gruppe traten Herz-Kreislauf-Probleme nur bei 6,6 Prozent der Teilnehmer auf. Auch nach Adjustierung auf weitere Faktoren, wie die Schwere der koronaren Herzerkrankung, die Medikation sowie Begleiterkrankungen, blieb dieser Unterschied bestehen. Bei Patienten mit einer koronaren Herzerkrankung und einer zusätzlichen generalisierten Angsterkrankung kam es insgesamt zu 62 Prozent mehr kardiovaskulären Zwischenfällen als bei denjenigen ohne eine Angststörung. Um diesen offensichtlichen Zusammenhang besser erklären zu können, sind weitere Studien zum Thema notwendig, so die Autoren.
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Abstract aus Arch Gen Psychiatry 2010; Vol. 67, No. 7, pp. 750-758.Zurück zur Startseite