In Deutschland wird zu viel Alkohol getrunken. Über 90% der Bevölkerung im Alter zwischen 18 und 64 Jahren konsumieren regelmäßig Alkohol. Rund 8,5 Millionen Menschen – fast jeder fünfte Mann und jede siebte Frau – auf riskante Weise. Davon sind 1,3 Millionen Menschen abhängig und somit behandlungsbedürftig erkrankt. Nicht nur die eigene Gesundheit wird aufs Spiel gesetzt – auch Familie, Freunde und Fremde werden in Mitleidenschaft gezogen: durch die Kosten alkoholbedingter Krankheiten, durch Gewalttaten und Verkehrsunfälle unter Alkoholeinfluss. Deswegen engagieren sich auch 2015 zum 5. Mal tausende Veranstalter in der Aktionswoche Alkohol für einen problembewussten Umgang mit Alkohol. Die zentrale Botschaft lautet: „Alkohol? Weniger ist besser!“
Die Aktionswoche „Alkohol? Weniger ist besser!“ wird vom 13. Juni bis 21. Juni 2015 bereits zum 5. Mal stattfinden. Sie ist die einzige deutschlandweite Kampagne zur Verringerung der enormen Alkoholprobleme, die mit einer vierstelligen Zahl verschiedenster Veranstaltungen, Initiativen und Kampagnen „von Mensch zu Mensch“ durchgeführt wird. Dabei spricht sie die gesamte Bevölkerung an – und das ohne erhobenen Zeigefinger. Überall da, wo Menschen sich aufhalten – in der Fußgängerzone, am Arbeitsplatz, im Sportverein, in Krankenhäusern, Arztpraxen und Apotheken, in Hochschulen, in gastronomischen Einrichtungen – sollen sie angeregt werden, ihr Trinkverhalten einzuschätzen und zu prüfen ob der eigene Alkoholkonsum gesundheitsverträglich ist.
Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) unterstützt federführend die Veranstalter in den Regionen, indem sie den organisatorischen Rahmen der Veranstaltungen bietet und kostenlose Materialien für die Öffentlichkeitsarbeit zur Verfügung stellt. Dr. Raphael Gaßmann, Geschäftsführer der DHS, stellt fest: „Die Aktionswoche ist ein außergewöhnliches Zeichen von Freiwilligkeit und Ehrenamt, Bürgerbeteiligung und Selbsthilfe. Die meisten Veranstalter sind zum wiederholten Mal aktiv dabei. Das zeigt deutlich: Aktionswoche Alkohol – das lohnt sich, und es überzeugt.“ Jede Aktionswoche Alkohol braucht viele Förderer. 2015 haben sich die BARMER GEK und die Deutsche Rentenversicherung Bund sowie Verbände der Wohlfahrtspflege finanziell engagiert. Kooperationspartner sind Gesundheitsministerien der Länder, Landesstellen für Suchtfragen, Landeszentralen für Gesundheit und regionale Netzwerke der Suchthilfe und Suchtprävention. Marlene Mortler, Drogenbeauftragte der Bundesregierung, ist Schirmherrin der Aktionswoche. (Quelle: PI DHS)