Novartis-Zukunft: Gentechnik-Investition von 8,7 Mrd. Dollar für Übernahme der US-Gentechnikfirma AveXis Inc.

Der schweizerische Pharmakonzern Novartis hat bekannt gegeben, dass man eine Vereinbarung und einen Fusionsplan mit dem US-amerikanischen Gentherapieunternehmen AveXis, Inc. geschlossen hat. AveXis, Inc. ist im US-amerikanische Nasdaq-gelistet. Novartis will für 218 US-Dollar pro AveXis -Aktie für insgesamt 8,7 Milliarden US-Dollar in bar erwerben. Die Transaktion wurde bereits einstimmig von den Boards beider Unternehmen genehmigt.

Der Deal über 8,7 Mrd. Dollar soll über das Geschäft mit rezeptfreien Medikamenten finanziert werden, wie Novartis-CEO Vasant Narasimhan mitgeteilt hat. "Wir denken, dass die Medizin das Potenzial für mehrere Milliarden Dollar hat", erklärt Narasimhan die geplante Investition. Denn erst Ende März hat Novartis Anteile am gemeinsamen OTC-Geschäft mit dem Pharmakonzern GlaxoSmithKline an das britische Unternehmen veräußert und dadurch 13 Mrd. Dollar einnehmen. Bis Mitte des Jahres soll der Deal mit AveXis bereits abgeschlossen sein.

Expertenmeinung

"Die Gentherapie hat ein enormes therapeutisches und ökonomisches Potenzial", sagte der Pharmaexperte Ulrich Schwabe von der Universität Heidelberg im Gespräch mit dem Pressedienst pressetext. Schwabe weiter: "Zwar ist sie in Deutschland holprig gestartet und die Kosten für Behandlungen sind vergleichsweise teuer - aber wenn sie erfolgreich angewendet werden, dann kann mit einer Injektion eine lebenslange Heilung erreicht werden". "Gentherapeutische Maßnahmen haben ein Potenzial wie in der Vergangenheit Biologika, die derzeit zu den wichtigsten Arzneimitteln gehören", fügt Schwabe an. "Firmen, die sich in diesem Markt etablieren, haben ein riesiges wirtschaftliches Potenzial. Von daher ist der von Novartis für die Expertise von AveXis zu zahlende Preis nicht als sonderlich hoch einzuschätzen", bewertet der Pharmaspezialist.

Avexis arbeitet beispielsweise an einem Wirkstoff zur Behandlung von Spinaler Muskelatrophie (SMA), die zu einem frühen Tod oder lebenslanger Behinderung führen kann. "2017 wurde ein neues, gentherapeutisches Mittel gegen SMA getestet", berichtet der Heidelberger Experte weiter. 

(pte/map)
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