Der Kühlschrank mit Internet-Anschluss, der selbsttätig Milch nachbestellt, ist seit Jahren ein Running Gag der Entwicklerszene. Doch unbeachtet von vielen Nutzern haben tatsächlich immer mehr Geräte einen Online-Zugang - und nutzen ihn auch, ohne dass ihr Besitzer es mitbekommt: Handys telefonieren "nach Hause" und übermitteln ständig den Standort ihres Trägers, Betriebssysteme protokollieren die installierten Anwendungen, Browser und Shop-Apps erstellen detaillierte Nutzerprofile. Um Normalbürgern klar zu machen, wie sparsam oder freigiebig ein elektronisches Gerät mit den ihm anvertrauten Daten umgeht, fordert Dennis Morhardt die Einführung eines Datenausweises. Wie das von Kühlschränken oder Staubsaugern bekannte Energielabel soll er mit einfachen Symbolen anzeigen, welche Daten im Hintergrund übermittelt werden. Außerdem soll er darüber informieren, wie anonym und zu welchem Zweck die Daten gesendet werden, ob sie an Dritte weitergegeben oder mit anderen Daten zu Profilen zusammengeführt werden, und wie lange sie gespeichert werden. Morhardt hofft, dass Datenschutz so auch zum Verkaufsargument und Käufer für das Thema sensibilisiert werden.
(mmh)
Privatsphäre statt DatenschleuderZurück zur Startseite