Verbessert eine Protonentherapie die Prognose von Kindern mit einem diffusen intrinsischen Ponsgliom?
Japanische Wissenschaftler der University of Tsukuba, Ibaraki, haben im Rahmen einer Studie untersucht, ob die Protonentherapie im Vergleich zur konventionellen Photonen-Radiotherapie zu einer Verbesserung des Outcomes von pädiatrischen Patienten mit einem diffusen intrinsischen Ponsgliom (DIPG) führt. Letzteres ist nach wie vor mit einer extrem schlechten Prognose assoziiert. Die Forscher werteten retrospektiv die Daten von 12 Kindern mit einem neu diagnostizierten DIPG aus, die im Zeitraum zwischen 2011 und 2017 eine Protonentherapie mit einer Gesamtdosis von 57 Gy (relative biologische Effektivität) erhalten hatten (= Protonen-Gruppe). Zusätzlich analysierten sie die Daten vom 10 DIPG-Patienten, die in der gleichen klinischen Einrichtung mit der konventionellen Photonen-Radiotherapie behandelt worden waren. Es zeigte sich, dass die durchschnittliche progressionsfreie Überlebensdauer aller Patienten bei 5 Monaten und die 6-, 12- und 18-Monate progressionsfreien Überlebensraten im Mittel bei 50 %, 33 % und 25 % lagen. Die mittlere Gesamtüberlebensdauer betrug 9 Monate und die 6-, 12-, 18- und 24-Monate Gesamtüberlebensraten 66,8 %, 50 %, 41 % und 20 %. Dabei gab es keine signifikanten Unterschiede zwischen der Protonen- und der Kontrollgruppe. Die Protonentherapie ist eine Behandlungsoption des diffusen intrinsischen Ponsglioms, die von den meisten der betroffenen Kinder gut toleriert wird und keine schweren unerwünschten Nebenwirkungen, einschließlich der Strahlennekrosen, hat. Im Vergleich zu der konventionellen Photonen-Radiotherapie verbessert sie allerdings nicht das Outcome der Patienten in puncto Überlebensdauer und -raten, so die Autoren.
(drs)
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Quellen-URL (abgerufen am 25.04.2024 - 23:41): http://www.neuromedizin.de/Neuropaediatrie/Verbessert-eine-Protonentherapie-die-Prognose-von-Kindern-mi.htm
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