Über den Langzeitverlauf von Kindern mit einem neonatalen intrazerebralen Hämangiom gibt es offenbar kaum Erkenntnisse. Französische Wissenschaftler der Unité de Neurologie Pédiatrique, Hôpital des Enfants, CHU Purpan in Toulouse berichten nun jedoch in der Zeitschrift „Neuropediatrics“ von dem seltenen Fall eines 21 Tage alten Jungen, der mit Zeichen einer intrakraniellen Hypertension ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Im MRT des Gehirns zeigte sich eine voluminöse Masse in der hinteren Schädelgrube mit auf den T1-Aufnahmen mit Gadolinium sichtbarer intensiver peripherer Ausdehnung. Bei dem Kind wurde eine operative Dekompression durchgeführt und eine Probe der Läsion entnommen. Die Pathologie ergab die Diagnose eines infantilen Hämangioms. Da sich der Tumor nicht zurückbildete, begannen die behandelnden Ärzte im Lebensalter des Patienten von 3 Monaten mit einer oralen Prednisolon-Therapie. 6 Monate nach Beendigung der Kortikoid-Behandlung zeigten wiederholte MRT-Untersuchungen, dass sich die Tumorgröße zunehmend verringert hatte und die Läsion schließlich ganz verschwunden war. Nach Meinung der französischen Experten sollten psychometrische Untersuchungen Teil der Langzeit-Folgeuntersuchungen bei Kindern mit einem intrakraniellen kapillären Hämangiom sein.
(drs)
Abstract aus Neuropediatrics 2017, Mar 16, (Epub ahead of print)Zurück zur Startseite