Schlafstörungen von Eltern allergischer Kinder: Ein vernachlässigtes Problem
Für die körperliche und seelische Gesundheit des Menschen ist die Schlafqualität von grundlegender Bedeutung. Bei Patienten mit chronischen Erkrankungen können Schlafstörungen zu einer Krankheitsverschlechterung beitragen, die Therapie erschweren und die Lebensqualität der Betroffenen deutlich einschränken. Dies trifft in besonderem Maße auch auf Patienten mit chronischen allergischen Erkrankungen zu. Leiden Kinder mit chronischen Allergien unter Schlafstörungen, so hat dies nicht nur Auswirkungen auf ihr eigenes Wohlbefinden und den Verlauf ihrer Erkrankung, sondern kann in erheblichem Maß auch den Schlaf ihrer Eltern negativ beeinflussen. Dass Eltern von Kindern mit chronischen allergischen Erkrankungen auch unter Schlafstörungen leiden können, wurde bislang möglicherweise zu sehr vernachlässigt. Wissenschaftler des Department of Clinical and Experimental Medicine der Universität von Parma, Italien, haben kürzlich in einer Studie die Prävalenz von Schlafstörungen bei Eltern von Kindern mit atopischen Erkrankungen sowie bei den Kindern selbst und deren Zusammenhang mit den klinischen Merkmalen näher untersucht. Die Schlafqualität der Eltern wurde anhand des “Pittsburg Sleep Quality Index” (PSQI) und die der Kinder mit Hilfe der „Sleep Disturbance Scale for Children“ (SDSC) ermittelt. Von den insgesamt 102 Eltern allergischer Kinder, die eingeladen worden waren, an der Studie teilzunehmen, füllten 92 den Schlaffragebogen vollständig aus. Die Auswertung der gesammelten Daten ergab, dass bei den Eltern der PSOI-Score im Mittel bei einem Wert von 6,6 lag. 75,6 % der untersuchten Eltern wiesen einen PSQI ≥ 5 auf, was ein Zeichen dafür war, dass die meisten ihre Schlafqualität als schlecht einstuften. Besonders traf dies den Experten zufolge auf Eltern von Kindern mit Asthma bronchiale und allergischer Rhinitis zu. Im Falle der Kinder lag der SDSC-Score im Mittel bei einem Wert von 42,1 und 62,3 % der Patienten hatten einen Gesamt-Score ≥ 39, was seinerseits wiederum ein Zeichen für eine schlechte Schlafqualität war. Insgesamt korrelierte die Schlafqualität bei den Eltern und Kindern deutlich. Diese Studienergebnisse sind ein Beleg dafür, dass die Problematik von Schlafstörungen sowohl bei Kindern, mit Atopien als auch bei deren Eltern klinisch und wissenschaftlich künftig mehr berücksichtigt werden muss, so die Autoren.
(drs)
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Quellen-URL (abgerufen am 27.04.2024 - 11:14): http://www.neuromedizin.de/Neuropaediatrie/Schlafstoerungen-von-Eltern-allergischer-Kinder--Ein-vernach.htm
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