Restless Leg Syndrom: Prädiktor für psychiatrische Störungen bei Eltern von ADHS-Kindern?
Eltern, die an einem Restless Leg Syndrom (RLS) leiden und bei deren Kindern ein Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) diagnostiziert wurde, sind offenbar anfälliger für psychiatrische Erkrankungen. Hinweise darauf fanden Ärzte von der Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie an der Universität Lübeck, indem sie bei 37 Eltern von 26 ADHS-Kindern das Vorkommen einer RLS-Erkrankung sowie die Lebenszeitprävalenz von Persönlichkeits- und psychischen Störungen mit Hilfe des SCID-Fragebogens ("Structured Clinical Interview for DSM-IV Diagnoses") untersuchten. Die Datenauswertung ergab, dass 30 Prozent der Eltern unter einem RLS, 68 Prozent unter Achse-I- und 41 Prozent unter Achse-II-Störungen litten. Ein RLS war mit der Diagnose von ADHS, Agoraphobie sowie Angststörungen assoziiert. Dabei zeigten Mütter höhere Raten an Depressionen, Angststörungen und ADHS, Väter hingegen an Persönlichkeitsstörungen. Außerdem konnten bei RLS-Patienten vermehrt Cluster-B-Persönlichkeitsstörungen und eine positive Familienanamnese für psychiatrische Erkrankungen festgestellt werden. Letzteres war bei Personen ohne RLS (69 Prozent) nur der Fall, wenn ihre Kinder unter ADHS litten. Das Restless Leg Syndrom scheint bei Eltern von ADHS-Kindern die Anfälligkeit für psychiatrische Erkrankungen zu erhöhen, so die Autoren.
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Quellen-URL (abgerufen am 25.04.2024 - 01:41): http://www.neuromedizin.de/Neuropaediatrie/Restless-Leg-Syndrom--Praediktor-fuer-psychiatrische-Stoerun.htm
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