Eine hypoxisch-ischämische Enzephalopathie (HIE) gilt als eine der häufigsten Ursachen für neurologische Einschränkungen, wie eine Zerebralparese, geistige Entwicklungsstörungen und Epilepsien. Die Folgen der schwereren Formen einer HIE sind bereits in vielen Studien untersucht worden. Wissenschaftler der Child Neuropsychiatric Unit am Department of Neonatology, University of Parma, Italien, haben nun untersucht, wie sich eine leicht ausgeprägte HIE auf die Entwicklung von Neugeborenen auswirkt. Dazu untersuchten sie 92 Neugeborene, die zwischen Januar 2000 und Dezember 2002 auf der neonatologischen Intensivstation der Universität in Parma wegen einer perinatalen Asphyxie behandelt wurden. Alle Säuglinge wurden anschließend von Neuropädiatern weiter behandelt und nachbeobachtet. Während dieser Phase wurden Daten wie Geburtsmethode, Geburtsgewicht, Apgar-Score sowie eventuelle Reanimationen oder eine kurz nach der Geburt notwendige Beatmungspflichtigkeit dokumentiert und analysiert. Von den 92 Neugeborenen mit einer perinatalen Asphyxie entwickelten 52 weniger schwer ausgeprägte Formen einer HIE, bei fünf Säuglingen kam es jedoch zu einer schwer verlaufenden hypoxisch-ischämischen Enzephalopathie. Während es bei allen Neugeborenen mit einer schweren HIE zu neonatalen Anfällen kam, konnten die Wissenschaftler nur bei 13 Kindern nach einer leichter verlaufenden HIE neonatale Anfälle diagnostizieren. Von allen Kindern, die an der Untersuchung teilgenommen hatten, entwickelten bis zum Studienabschluss nur drei Säuglinge eine Epilepsie. Jedes dieser drei Kinder war kurz nach der Geburt wegen einer schweren Form einer hypoxisch-ischämischen Enzephalopathie intensivmedizinisch behandelt worden. Angesichts dieser Studienergebnisse folgern die Forscher, dass leichtere Verlaufsformen einer HIE für eine spätere Epilepsie wohl kein auslösender Faktor sind.
(map)
Abstract aus: "Brain Dev." 2009 Jan;31(1):64-8.Zurück zur Startseite