Methadon-Konzentration im Mekonium kein Marker für Entzugssyndrom bei Neugeborenen
Inwieweit eine mütterliche Methadon-Therapie die Schwere des neonatalen Entzugssyndroms beeinflusst, ist noch unklar. Anhand der Methadon-Konzentration im Mekonium lassen sich aber offenbar keine Vorhersagen über das Ausmaß der Entzugssymptome oder die Geburtsparameter der Neugeborenen machen. Dies konnten Wissenschaftler vom National Institute on Drug Abuse und verschiedener Abteilungen der Johns Hopkins University School of Medicine in Baltimore, USA, im Rahmen einer prospektiven klinischen Studie mit 49 opioid-abhängigen Frauen und ihren Kindern zeigen. Hierfür wurden die Urinproben der Schwangeren, die täglich eine Dosis von 30 bis 110 mg Methadon erhielten, dreimal wöchentlich nach Opioiden und Kokain untersucht. Im Kindspech der Babys wurde der Anteil an Methadon-, Opioid-, Kokain- und Tabak mittels Biomarkern quantifiziert. Nach Auswertung der Daten konnte kein Zusammenhang zwischen der Menge an Methadon, Opioiden, Kokain oder Tabak im Mekonium und der mütterlichen Methadon-Dosis sowie der Schwere der neonatalen Entzugserscheinungen festgestellt werden. Opioide und Kokain, die in 36,7 bzw. 38,8 der Mekoniumproben gefunden wurden, waren mit einem positiven Urintest bei den Schwangeren während dem dritten Trimester assoziiert. Anders als Methadon korreliert der Nachweis von Opioiden mit erhöhten Frühgeburtsraten und längeren Krankenhausaufenthalten der Kinder sowie einer kürzerer Therapiedauer der Mütter. Auch wenn die Methadon-Konzentrationen im Mekonium keine Prognosen hinsichtlich eines neonatalen Entzugssyndroms zulassen, können die darin enthaltenen Opioide diesbezüglich auf ein erhöhtes Risiko der Säuglinge während der ersten Lebenswochen hinweisen, so die Autoren.
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