Eine kurze Schlafdauer bzw. ein Mangel an Schlaf kann im Kindesalter ein Risikofaktor für eine Adipositas sein. Eine Ursache, die diesem Gesamtzusammenhang zugrunde liegt, ist möglicherweise ein zu hoher Fernsehkonsum der Kinder. Zu diesem Ergebnis kommt eine vor Kurzem in der Zeitschrift „Acta paediatrica“ publizierte Studie der University of Wollongong, Australien, mit 2.984 Kindern (52,4 % Jungen und 47,6 % Mädchen), die bereits Teilnehmer der „Longitudinal Study of Australian Children“, einer empirischen Kohortenstudie, waren. Die Kinder waren zu Beginn der Untersuchung 4 bis 5 Jahre alt und wurden bis zu einem Lebensalter von 8 bis 9 Jahren nachbeobachtet. In regelmäßigen Abständen wurden die Eltern zu der Schlafdauer ihrer Kinder, der Dauer des Fernsehkonsums und verschiedene Einflussfaktoren befragt. Der Body-Mass-Index (BMI) der Kinder hingegen wurde objektiv bestimmt. Anhand des Cross-lagged-Modells ermittelten die Forscher dann den bidirektionalen Zusammenhang zwischen der Schlafdauer und dem BMI und untersuchten anhand weiterer statistischer Analysemethoden zusätzlich, welche Rolle dabei die körperliche Aktivität der Kinder und die Dauer ihres Fernsehkonsums spielte. Es zeigte sich eindeutig, dass eine kurze Schlafdauer der Kinder im Alter von 4 bis 5 Jahren signifikant mit einem höheren BMI im Lebensalter von 8 bis 9 Jahren assoziiert war. Außerdem stellten die Wissenschaftler fest, dass dieser Zusammenhang zum Teil durch eine erhöhte Dauer des Fernsehkonsums im Alter zwischen 6 und 7 Jahren vermittelt wurde. Schlafen kleine Kinder nicht ausreichend lange, zum Bespiel, weil sie zu lange und zu oft fernsehen, so erhöht dies das Risiko für eine spätere Adipositas, so die Wissenschaftler abschließend.