Eine Valproat-Monotherapie im Kindesalter beeinträchtigt die Schilddrüsenfunktion der Patienten nicht. Dies ergab eine Untersuchung der University of Chieti, Italien, mit 32 neu an einer Epilepsie erkrankten Kindern. Für die Studie teilten die Wissenschaftler die Patienten in zwei Therapiegruppen ein: 18 Kinder erhielten eine Langzeittherapie mit Carbamazepin und 14 Kindern eine Behandlung mit Valproinsäure. Als Kontrollgruppe dienten 32 weitere vergleichbare gesunde Kinder. Zu Beginn der Studie bestimmten die Wissenschaftler bei allen Probanden anhand von Laboruntersuchungen die Funktion ihrer Schilddrüse. Durch einen Vergleich der Serumwerte der Schilddrüsenhormone TSH (Thyreoidea stimulierendes Hormon), Trijodthyronin (T3) und Thyroxin (T4), des freien T3- und T4-Spiegels sowie der Thyreoperoxidase-Antikörper (TPO-AK) und der Thyreoglobulin-Antikörper (TG-AK) konnten die Forscher im Studienverlauf die Auswirkungen der beiden Antiepileptika auf die Schilddrüsenfunktion analysieren. Sämtliche Werte wurden nach drei, sechs und 12 Monaten sowohl bei den erkrankten Kindern als auch bei den Teilnehmern der Kontrollgruppe nochmals bestimmt. Zu Studienbeginn erwies sich die Schilddrüsenfunktion bei allen an Epilepsie erkrankten Kindern als völlig unauffällig. Bereits nach drei Monaten zeigten sich jedoch hinsichtlich einzelner Laborwerte Auffälligkeiten bei den Kindern der Carbamazepin-Gruppe. So lagen die Serumspiegel von T4 und freiem T4 signifikant unter dem Ausgangswert zu Studienbeginn sowie unter den Laborwerten der Kontrollgruppe. Bei den Kindern, die mit Valproinsäure behandelt wurden, veränderten sich diese Werte nicht. Auch die Laborbestimmungen nach sechs und 12 Monaten zeigten ein vergleichbares Bild. Alle anderen untersuchten Parameter wiesen während der einjährigen Beobachtungszeit bei keiner der beiden Gruppen nachweisbare Veränderungen auf.