Hohe Inzidenz von Nierensteinen bei schwer behinderten pädiatrischen Epilepsiepatienten unter Topiramat-Therapie
Schwer behinderte Kinder mit einer Epilepsie, die mit dem Antiepileptikum Topiramat behandelt werden, weisen eine hohe Inzidenz zur Bildung von Nierensteinen auf. Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler des Department of Pediatrics und des Epilepsy Center des Hiroshima University Hospital in Hiroshima, Japan, in einer Studie mit 26 schwer behinderten Epilepsie-Patienten im Alter von unter 15 Jahren, bei denen eine radiologische Untersuchung zum Ausschluss von Nierensteinen durchgeführt wurde. Ein Teil der Patienten wurde bereits seit mindestens einem Jahr mit Topiramat (TPM) behandelt, die anderen Kinder erhielten bislang noch kein TPM und kein Zonisamid, Acetazolamid oder andere diuretische Medikamente. Radiologisch wurden alle Patienten untersucht, wobei sich zwei Kinder einer Computertomographie unterzogen, bei 22 die Abdomen-Sonographie und bei den übrigen zwei Patienten beide Untersuchungsverfahren zur Anwendung kamen. Es zeigte sich, dass kein einziges Kind morphologische Anomalien der Nieren hatte oder anamnestisch Harnwegsinfektionen bekannt waren. Auch bestanden keine signifikanten Unterschiede in puncto Geschlecht, Lebensalter, Körpergewicht und Nahrungsmittelzufuhr zwischen beiden Gruppen. Es zeigte sich aber, dass die Inzidenz von Nierensteinen in der Topiramat-Gruppe signifikant höher war als in der Vergleichsgruppe (60 % versus 0%; p = 0.00241). Schwer behinderte Kinder mit einer Epilepsie, die mit dem Antiepileptikum Topiramat behandelt werden, weisen eine hohe Inzidenz zur Bildung von Nierensteinen auf, so die Studienautoren.
(drs)
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Quellen-URL (abgerufen am 17.07.2025 - 01:16): http://www.neuromedizin.de/Neuropaediatrie/Hohe-Inzidenz-von-Nierensteinen-bei-schwer-behinderten-paedi.htm
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