Eine Epilepsie beeinflusst die Lebensqualität betroffener junger Menschen häufig negativ, und zwar selbst dann, wenn die Erkrankung durch die jeweilige Behandlung gut unter Kontrolle ist. Dies betrifft offenbar vor allem das Denken über die eigene Person sowie das Selbstwertgefühl. Zu diesem Ergebnis kommt eine vor Kurzem veröffentlichte Studie der Birmingham and Solihull Mental Health NHS Foundation Trust und der University of Birmingham, Birmingham, UK, mit 50 Jugendlichen mit einer kontrollierten Epilepsie und 102 gesunden Kontrollpersonen. Alle Studienteilnehmer wurden mit Hilfe spezieller Messskalen bezüglich ihrer Lebensqualität untersucht. Dabei wurden schwerpunktmäßig die Faktoren Ängstlichkeit, eventuell vorhandene Depressionen und andere Probleme im Bereich der Gefühlswelt und des Verhaltens analysiert. Insgesamt berichteten die jungen Epilepsie-Patienten in Folge ihrer Erkrankung über eine Zunahme von Angstsymptomen und mehr emotionalen Problemen und Verhaltensschwierigkeiten. Besonders auffällig war, dass Jugendliche, deren Erkrankung gut auf die jeweilige Therapie ansprach, über eine eingeschränkte Lebensqualität, insbesondere im Bereich des Selbstwertgefühls, klagten. Die Wissenschaftler fordern nun weiterführende Studien über den Nutzen therapeutischer Maßnahmen zur Steigerung des Selbstwertgefühls bei jungen Epilepsie-Patienten mit einer kontrollierten Epilepsie.
(drs/map)
Abstract aus Epilepsy & Behavior 2010, Volume 19, Issue 4, Pages 623–626Zurück zur Startseite