Welche Effekte haben Erkrankungsalter und Medikation auf die Kognition und Lebensqualität von Epilepsie-Patienten?

Wissenschaftler der University of Arkansas for Medical Sciences, Psychiatric Research Institute, Shuffield Dr, Little Rock, USA, haben im Rahmen einer Studie die spezifischen kognitiven Bereiche, die durch das Erkrankungsalter zu Beginn einer Epilepsie beeinträchtigt sind, sowie die Effekte einer medikamentösen antiepileptischen Therapie und das Erkrankungsalter auf die Kognition und die Lebensqualität der betroffenen Patienten genauer untersucht. Die Patientendaten, die ausgewertet wurden, umfassten die Scores des „Wisconsin Card Sorting Test (WCST)“, des „Digit Span subtest of the Wechsler Adult Intelligence Scale - Fourth Edition (WAIS-IV)“, des „Test of Everyday Attention (TEA)“, des „Brief Visuospatial Memory Test (BVMT)“ des „Quality of Life in Epilepsy (QOLIE-31)“, des „Beck Depression Inventory (BDI-2)“ und Krankenunterlagen bezüglich Informationen über die medikamentöse Therapie. Die Analysen ergaben, dass ein jüngeres Alter zu Beginn der Epilepsie mit einer geringeren auditiven Aufmerksamkeitsspanne und einem schlechteren Arbeitsgedächtnis, was durch den Digit span forward-Test (DSF) und den Digit span backward-Test (DSB) ermittelt wurde, assoziiert war. Außerdem hatten Patienten, die eine größere Menge und höhere Dosen von Antiepileptika einnahmen, ein höheres Risiko für ein schlechteres visuell-räumliches Gedächtnis. Dieses wurde mit Hilfe des „BVMT-Delayed Recall (BVMT-DR)“ festgestellt. Kein Zusammenhang fand sich zwischen einem jüngeren Alter zu Beginn der Epilepsie oder der Antiepileptika-Last und der Lebensqualität der Betroffenen. Eine vorliegende Depression korrelierte dagegen eindeutig mit der Lebensqualität.

Diese Studienergebnisse zeigen erneut, sie wichtig es ist, eine gute Balance zwischen der Epilepsiekontrolle und den Effekten von Antiepileptika zu finden, und zwar insbesondere im Falle einer Early-Onset-Epilepsie, so die Autoren. Außerdem sei es wichtig, sich der spezifischen kognitiven Bereiche, die durch die Epilepsievariablen beeinträchtigt sind, bewusst zu werden, um ein effektives Monitoring erstellen und eine gute Behandlung in die Wege leiten zu können.

(drs)
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