Verhältnis der freien leichten Immunglobulinketten κ : λ im Liquor als Prädiktor für Progression der Multiplen Sklerose
Wissenschaftler des Centre for Translational Inflammation Research Institute of Inflammation and Ageing, College of Medical and Dental Sciences University of Birmingham, UK, sind kürzlich im Rahmen einer Studie der Frage nachgegangen, ob das Verhältnis der freien leichten Immunglobulinketten κ : λ in der Zerebrospinalflüssigkeit zum Zeitpunkt der Diagnose einer Multiplen Sklerose (MS) ein Prädiktor für die Progression der Erkrankung ist und ob dies wesentlich für die Plasmablasten im Liquor sein könnte. Die Forscher entnahmen Blutproben von Patienten, bei denen eine elektive diagnostische Lumbalpunktion durchgeführt wurde und die entweder ein klinisch isoliertes Syndrom (CSF) aufwiesen (n=43) oder die unter einer schubförmig remittierenden MS (RRMS) litten (n=50), bei denen eine primär progressive MS (PPMS) vorlag (n=20) oder die andere neurologische Erkrankungen hatten (Kontrollgruppe), und zwar entzündliche ZNS-Erkrankungen (ONID; n=23) sowie nicht-entzündlichen neurologische Erkrankungen (OND; n=114). Außerdem wurden die Liquor-Proben für freie sowie Immunglobulin-assoziierte Leichtketten getestet und bezüglich der B-Zellen und der Plasmablasten untersucht. Das klinische Follow-up lag bei 5 Jahren. Die Auswertung des gesammelten Datenmaterials ergab, dass im Gegensatz zu der Kontrollgruppe in allen MS-Gruppen ein erhöhtes mittleres Verhältnis der freien leichten Immunglobulinketten (FLC = free light chain) im Liquor vorlag. Dieses Verhältnis war ein Prädiktor für die Progression der EDSS (= Expanded Disability Status Scores) nach 5 Jahren mit einem niedrigeren mittleren EDSS in der Gruppe mit hohem FLC-κ:λ-Verhältnis im Liquor (> 10). Insgesamt zeigte sich, dass das FLC-κ:λ-Verhältnis in der Zerebrospinalflüssigkeit mit dem IgG1-κ:λ-Verhältnis im Liquor korrelierte und intrinsisch für die Liquor-Plasmablasten war. Die Ergebnisse dieser Studie deuten darauf hin, dass das Verhältnis der Immunglobuline κ : λ in der Zerebrospinalflüssigkeit, das zum Zeitpunkt der diagnostischen Lumbalpunktion bestimmt wird, ein Prädiktor für die Progression der MS-Erkrankung ist und damit ein nützlicher prognostischer Marker für frühe therapeutische Stratifizierung sein könnte, so die Autoren.
(drs)
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Quellen-URL (abgerufen am 28.03.2024 - 16:37): http://www.neuromedizin.de/Neurologie/Verhaeltnis-der-freien-leichte-Immunglobulinketten-------im-.htm
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