Tiefenhirnstimulation zur Vermeidung von Haltungsschäden
Die Tiefe Hirnstimulation des Nucleus subthalamicus kann bei Patienten mit einem Morbus Parkinson die Körperhaltung und somit langfristig Haltungsschäden verbessern. Wissenschaftler des Department of Neurosurgery an der Nagoya City Medical School, Japan, haben dies in einer retrospektiven Studie mit 18 Patienten herausgefunden. Alle Patienten litten unter ausgeprägten Haltungsschäden und unterzogen sich einer bilateralen Tiefenhirnstimulation des Nucleus subthalamicus. Acht Patienten litten unter einer Kamptokormie, einer unwillkürlichen Rumpfbeugung nach vorne. Bei weiteren zehn Patienten stellten die Forscher ein Pisa-Syndrom fest, eine anomale seitliche Flexion des Rumpfes. Bei neun Patienten fanden sich im Röntgenbild Deformierungen der Brust- und Lendenwirbelsäule. Nach der Stimulation verbesserte sich das Haltungsbild bei 9 von 13 Patienten mit weniger ausgeprägten Einschränkungen. Von fünf Patienten mit besonders schweren Haltungsschäden verbesserten sich diese während der postoperativen Langzeitbeobachtungszeit nur in zwei Fällen leicht. Bei den anderen drei Patienten stellten sich keinerlei Verbesserungen ein. Angesichts dieser Studienergebnisse folgern die Forscher, dass eine Tiefenhirnstimulation des Nucleus subthalamicus in einigen Fällen eine sinnvolle Maßnahme darstellt, um die Körperhaltung zu optimieren und irreversible Wirbelsäulenschäden zu vermeiden.
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Quellen-URL (abgerufen am 19.05.2024 - 17:05): http://www.neuromedizin.de/Neurologie/Tiefenhirnstimulation-zur-Vermeidung-von-Haltungsschaeden.htm
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