Sitzungen bei den "Anonymen Alkoholikern" (AA) helfen nicht nur von einer Alkoholsucht los zukommen, auch Depressionen können günstig beeinflusst werden. Darauf weisen die Ergebnisse einer Studie des Massachusetts General Hospital Center for Addiction Medicine in Boston, USA, hin. Die Wissenschaftler untersuchten 1.706 alkoholabhängige Menschen, die an einem Programm der "Anonymen Alkoholiker" teilnahmen, auf eventuell vorhanden Depressionen hin und versuchten heraus zu finden, inwieweit sich diese auf den Alkoholkonsum auswirkten. Von besonderem Interesse war dabei, ob die Sitzungen bei den AA Depressionen beeinflussen können und ob sich diese Beeinflussung wiederum auf die Alkoholsucht auswirkt. Insgesamt fanden sich zu Studienbeginn bei den alkoholabhängigen Teilnehmern im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung häufigere und ausgeprägtere Depressionen. Während der Sitzungen wurden die Symptome der Depressionen gebessert, dies blieb während des gesamten Follow-Ups stabil. Je häufiger die Studienteilnehmer die Sitzungen besuchten, desto besser waren deren Chancen, sich vom Alkohol loszulösen. Auch die Besserung der Depressionen hing mit der Häufigkeit der AA-Meetings zusammen. Spätere Auswertungen zeigten dann, dass gerade die Linderung der Depressionen wiederum zu einer Abschwächung der Alkoholsucht führte.
(jpo/map)
Abstract aus Addiction. 2010, published online on January 22, DOI:10.1111/j.1360-0443.2009.02820.xZurück zur Startseite