Neue Studie zur Schlafarchitektur bei Patienten mit juveniler myoklonischer Epilepsie
Einer Studie von Wissenschaftlern der neurologischen Abteilung der Universität Alexandria in Ägypten zufolge weisen Patienten mit einer juvenilen myoklonischen Epilepsie (JME) oftmals eine signifikant gestörte Schlafarchitektur auf. Allerdings scheint die Schlafeffizienz bei Personen, die mit dem Antiepileptikum Valproat behandelt werden, besser zu sein. Studienteilnehmer waren 20 JME-Patienten im durchschnittlichen Alter von 22,40 ± 5,80 Jahren (6 männliche und 14 weibliche Patienten), die unter einer Valpraot-Therapie standen, sowie 20 Patienten mit einer neu diagnostizierten JME (Durchschnittsalter 18,55 ± 6,0 Jahre) und 20 angepasste gesunde Kontrollpersonen (Alter: 22,10 ± 5,0 Jahre). Alle Probanden wurden klinisch und mittels EEG untersucht und gebeten, einen umfangreichen Schlaffragebogen zu beantworten. Ergänzend wurde eine Polysomnographie (PSG) durchgeführt. Die PSG zeigte im Vergleich zu den gesunden Vergleichspersonen in der gesamten JME-Gruppe signifikante Veränderungen in der Schlafarchitektur, und zwar in Form einer im Mittel verringerten Schlafeffizienz, einer Zunahme der Latenzzeit des REM-Schlaf-Eintritts, einer Abnahme des prozentualen REM-Anteils, einer Zunahme der Wachphasen nach Schlafbeginn, einer Zunahme des totalen Arousal-Index, einer Zunahme des Index der periodischen Bewegungen der Extremitäten im Schlaf (PLMS) und eines verringerten Apnoe-Hypopnoe-Index. Die weiteren Analysen ergaben dann jedoch, dass die mit Valproat behandelten Patienten eine bessere Schlafeffizienz, einen geringeren REM-Arousal-Index und ein längeres Schlafstadium 2 und 3 aufwiesen als die noch unbehandelten JME-Patienten.
(drs)
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Quellen-URL (abgerufen am 03.08.2025 - 08:34): http://www.neuromedizin.de/Neurologie/Neue-Studie-zur-Schlafarchitektur-bei-Patienten-mit-juvenile.htm
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