In einer neuen klinischen Studie der Klinik für Neurologie des Universitätsklinikums Jena wollen ForscherInnen herausfinden, ob sich die Behandlung eines Multiple Sklerose (MS)-Schubs mit einem synthetischen Stresshormon bei Schwangeren nachteilig auf die Hirnentwicklung des Ungeborenen auswirken kann.
BU: Das Studienteam am Universitätsklinikum Jena untersucht Kinder von Multiple Sklerose-Patientinnen hinsichtlich ihrer kognitiven und motorischen Entwicklung. Foto: Michael Szabó/UKJ
Das Team befasst sich schon seit längerem mit den langfristigen Auswirkungen von vorgeburtlichem Stress auf die Hirnentwicklung. Die Ergebnisse der bisherigen Studien zeigen, dass ein erhöhter Stresshormonspiegel bei Schwangeren Auswirkungen auf die geistige Entwicklung der Kinder haben kann. „Die Regulierung der Stresssignale wird nachhaltig gestört, so dass diese Kinder später weniger stresstolerant sind und sich schlechter konzentrieren können als Alterskameraden“, sagt der Neurologe PD Dr. Florian Rakers. Mit unserer Studie wollen wir die Datengrundlage für eine evidenzbasierte Entscheidungsfindung schaffen, welche medikamentöse Behandlung Schwangere bei einem MS-Schub erhalten sollten“, so Prof. Mathias Schwab, Leiter des Jenaer MS-Zentrums.
Die Studie wird mit dem Multiple Sklerose-Forschungspreis „Grant for Multiple Sclerosis Innovation“ gefördert.
Das Studienteam sucht noch Teilnehmer für die Studie. Die Studie richtet sich an Kinder und Jugendliche im Alter von 8 bis 18 Jahren, deren Mütter an Multipler Sklerose erkrankt sind.
Quelle: PI Universitätsklinikum Jena, 3.5.2021