Kognitive Verhaltensgruppentherapie: Eine Behandlungsoption für Patienten mit Spielsucht?
Wissenschaftler des Department of Psychiatry, Bellvitge University Hospital-IDIBELL in Barcelona, Spanien, haben kürzlich in einer Studie untersucht, welche Veränderungen bei Patienten mit einer Spielsucht zu beobachten sind, wenn sie mit der kognitiven Verhaltensgruppentherapie behandelt wurden. Studienteilnehmer waren 440 Patienten mit einer pathologischen Spielsucht, die sich 16 Wochen lang einer ambulanten kognitiven Verhaltensgruppentherapie unterzogen. Das Follow-up der Studie lag bei 3 Monaten. Alle Patienten zeigten signifikante Verbesserungen sowohl auf psychopathologischer Ebene als auch hinsichtlich des Schweregrades ihres Spielverhaltens. Eine hohe Selbsttranszendenz und die Einbeziehung des Ehegatten oder Partners in die Therapie waren allerdings mit einem erhöhten Rückfallrisiko assoziiert. Ein niedriges Lebensalter und ein geringer Bildungsgrad waren Prädiktoren für einen Therapieabbruch. Viele Patienten mit einer Spielsucht können mit Strategien zur Verbesserung der Selbstkontrolle und emotionalen Regulation behandelt werden, allerdings sollten auch andere Techniken in die Therapie mit einbezogen werden, die die individuellen Charakteristika der einzelnen Patienten mit berücksichtigen, so die Autoren. Dies sei vor allem dann wichtig, wenn es sich bei der Behandlung um eine Gruppentherapie handelt. Die Involvierung eines Familienmitglieds in die kognitive Verhaltensgruppentherapie solle aufgrund der möglichen negativen Effekte eher zurückhaltend betrachtet werden.
(drs)
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Quellen-URL (abgerufen am 02.05.2024 - 18:59): http://www.neuromedizin.de/Neurologie/Kognitive-Verhaltensgruppentherapie--Eine-Behandlungsoption-.htm
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