Kleinhirninfarkt als Ursache eines repetitiven episodischen isolierten Schwindels
Isolierter Schwindel ist ein wichtiges Symptom eines Schlaganfalls im Bereich des hinteren Stromgebietes. In einem aktuellen Beitrag des „Journal of Stroke & Cerebrovascular Diseases” berichten in diesem Zusammenhang japanische Wissenschaftler der Jichi Medical University in Tochigi von dem Fall eines 63-jährigen Patienten mit multiplen atherosklerotischen Risikofaktoren und bekanntem Vorhofflimmern, der sich mit wiederholten Episoden eines isolierten Schwindels vorstellte. Die Schwindelanfälle dauerten jeweils nur kurz an und wurden meist durch eine Veränderung der Körperposition getriggert. Dieses lenkte zunächst den Verdacht auf einen paroxysmalen Lagerungsschwindel. Eine am dritten stationären Tag durchgeführte kraniale Computertomographie zeigte dann jedoch einen linksseitigen Kleinhirninfarkt im Versorgungsgebiet der hinteren inferioren Kleinhirnarterie. Am fünften Tag besserte sich die Schwindelsymptomatik des Patienten und zur Sekundärprophylaxe wurde Warfarin verordnet. Dieser Fall zeigt wie wichtig es ist, auf Patienten mit einem isolierten Schwindel, auch wenn er vorübergehend auftritt und durch eine Veränderung der Körperposition getriggert wird, immer besonders zu achten, und zwar insbesondere bei denjenigen mit multiplen zerebrovaskulären Risikofaktoren, so die Autoren.
(drs)
Zurück zur Startseite
Weitere Newsmeldungen
    • EMA-Empfehlung für Zulassung von zweitem Antikörper gegen Alzheimer
      Das „Committee for Medicinal Products for Human Use“ (CHMP) der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) hat eine Empfehlung für die Zulassung von Donanemab abgegeben. Somit ist der Weg frei für einen zweiten Antikörper gegen Alzheimer in Europa. Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) begrüßt...
      Mehr
    • Pulssynchroner Tinnitus kann auf ernsthafte Gefäßveränderungen hinweisen
      Als Symptom ist der pulssynchrone Tinnitus seit langem bekannt, wurde jedoch in der Vergangenheit eher Fachbereichen wie der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde oder der Neurologie zugeordnet. Durch die Fortschritte in der Bildgebung und minimalinvasiven Therapieverfahren rückt die Neuroradiologie zunehmend ...
      Mehr
    • Aktueller Stand der Forschung zur Myalgischen Enzephalomyelitis/Chronic Fatigue (ME/CFS)
      Die Myalgische Enzephalomyelitis/Chronic Fatigue (ME/CFS) ist ein Krankheitsbild, das vor allem in seinen schweren Verlaufsformen zu einer massiven Einschränkung der Lebensqualität führt. Viele Menschen werden komplett aus dem aktiven Leben gerissen. Der Leidensdruck der Betroffenen ist entsprechend...
      Mehr
    • Warnsignal an Immunsystem: "Rote Flagge" von sterbenden Krebszellen
      90 Prozent aller Menschen, die an Krebs sterben, sterben an Metastasen. Zwei Nachwuchsgruppen der Ruhr-Universität Bochum haben einen Wirkstoffkomplex entwickelt, der Krebszellen auf eine so geschickte Art tötet, dass sie im Sterben eine rote Flagge hochhalten: Sie zeigen so dem Immunsystem, dass mi...
      Mehr
    • Gehirn erzeugt 3D-Bilder mit Hilfe von Linienmustern aus Schattierungen
      Eine Schattierung verleiht 3D-Formen Leben, indem sie die Form von Objekten um uns herum herausarbeitet. Obwohl die Schattierung für unsere Wahrnehmung so bedeutsam ist, haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler lange gerätselt, wie das menschliche Gehirn sie nutzt
      Mehr
    • Gezielte Aktivierung von Mikrogliazellen verlangsamt Alzheimer
      Mikrogliazellen übernehmen im gesunden Gehirn wichtige Aufgaben. Bei Alzheimer verändern sie sich – besonders in der Nähe sogenannter Amyloid-Plaques. Forscher*innen der Medizinischen Fakultät der Universität Freiburg haben jetzt im Tiermodell entdeckt, dass bei Alzheimer nur solche Mikrogliazellen ...
      Mehr
Zum Archiv

Quellen-URL (abgerufen am 02.08.2025 - 08:30): http://www.neuromedizin.de/Neurologie/Kleinhirninfarkt-als-Ursache-eines-repetitiven-episodischen-.htm
Copyright © 2014 | http://www.neuromedizin.de ist ein Dienst der MedienCompany GmbH. | Medizin-Medienverlag | Amselweg 2, 83229 Aschau i. Chiemgau | Geschäftsführer: Beate Döring | Amtsgericht Traunstein | HRB 19711 | USt-IdNr.: DE 223237239