Fibrillin-1-Plasmaspiegel ist guter Biomarker zur Diagnose der spontanen zerebralen arteriellen Dissektion
Patienten mit einer spontanen zerebralen arteriellen Dissektion haben offenbar deutlich höhere Plasmaspiegel des durch Fibroblasten synthetisierten Glykoproteins Fibrillin-1 als Patienten mit einem ischämischen Schlafanfall anderer Genese. Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler der Fudan University in Shanghai, China, in einer im Zeitraum zwischen Februar 2013 und Dezember 2015 durchgeführten prospektiven Kohorten-Studie mit 99 konsekutiven Patienten mit einer spontanen zerebralen arteriellen Dissektion, 115 alters- und geschlechtsentsprechenden Personen mit einem ischämischen Apoplex anderer Ursache und 20 gesunden Teilnehmern, die sich einer routinemäßigen körperlichen Untersuchung unterzogen hatten. Die Forscher bestimmten bei allen 3 Gruppen mittels ELISA die Fibrillin-1-Plasmaspiegel und analysierten mögliche Assoziationen des Fibrillin-1 mit der Seite, der Schärfe und dem Schweregrad der Dissektion sowie die klinische und radiologische Prognose der Betroffenen. Insgesamt wurden 109 Plasmaproben der Dissektionsgruppe, 115 der Schlaganfall-Kontrollgruppe und 20 der gesunden Personen untersucht. Es zeigte sich, dass die Fibrillin-1-Plasmaspiegel der Dissektionsgruppe höher waren als die der beiden anderen Gruppen (im Mittel 85,56 ng/ml versus 77,13 ng/ml und 73,04 ng/ml). Dabei waren die Unterschiede vor allem im Akutstadium ausgeprägt (Dissektionsgruppe: 97,64 ng/ml, Schlaganfall-Kontrollgruppe: 74.39 ng/ml, gesunde Personen: 73,04 ng/ml). Die Forscher definierten schließlich mit einer Sensitivität von 77,8 % und einer Spezifität von 80 % einen Cutoff-Wert von 88,455 ng/ml, um eine akute Dissektion von einem Schlaganfall anderer Genese zu unterscheiden. Höhere Fibrillin-1-Plasmaspiegel fanden sich außerdem bei Patienten mit einer radiologisch schwereren arteriellen Dissektion, wohingegen Patienten mit niedrigeren Fibrillin-1-Spiegeln zu Beginn in der nachfolgenden Bildgebung eine bessere morphologische Erholung aufwiesen. Das Plasma-Fibrillin-1 ist ein vielversprechender Biomarker zur Diagnosesicherung einer spontanen zerebralen arteriellen Dissektion und kann dazu beitragen, den Schweregrad der Schädigung und die radiologische Prognose besser vorherzusagen, so die Autoren.
(drs)
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