Erhöhtes Risiko für Morbus Parkinson bei bipolarer Erkrankung?
Einer Gruppe von Wissenschaftlern des Taipei Veterans General Hospitals und der National Yang-Ming University in Taipei, Taiwan, zufolge weisen Patienten mit einer bipolaren Erkrankung eine höhere Inzidenz des Morbus Parkinson auf als gesunde Vergleichspersonen. Die Forscher werteten im Rahmen einer Studie anhand der „Taiwan National Health Insurance Research Database“ die Daten von 56.340 Patienten mit einer bipolaren Erkrankung und 225.360 alters- und geschlechtsentsprechenden gesunden Kontrollpersonen aus, die alle im Zeitraum zwischen 2001 und 2009 in der Datenbank hinterlegt worden waren und führten bis Ende 2011 Nachbeobachtungen der Patienten durch. Es zeigte sich, dass die Parkinson-Inzidenz in der Follow-up-Periode in der Gruppe der bipolar Erkrankten höher war als in der Kontrollgruppe (0,7 % versus 0,1 %). Eine Cox-Regressionsanalyse mit Adjustierung für demographische Daten und medizinische Komorbiditäten ergab dann, dass Patienten mit einer bipolaren Erkrankung eine höhere Wahrscheinlichkeit hatten, einen Morbus Parkinson zu entwickeln, als Personen ohne bipolare Erkrankung. In Sensitivitätsanalysen nach Ausschluss des ersten oder der ersten 3 Beobachtungsjahre konnte Ähnliches gezeigt werden. Außerdem stellten die Wissenschaftler fest, dass eine höhere Frequenz von Einweisungen in die Psychiatrie wegen manischer/gemischter und depressiver Episoden mit einem erhöhten Parkinsonrisiko assoziiert war. Nach Meinung der Studienautoren sollten weitere Studien zum Thema durchgeführt werden, um die zugrunde liegende Pathophysiologie der bipolaren Erkrankung im Vergleich zu der des Morbus Parkinson noch genauer zu untersuchen.
(drs)
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Quellen-URL (abgerufen am 28.03.2024 - 23:07): http://www.neuromedizin.de/Neurologie/Erhoehtes-Risiko-fuer-Morbus-Parkinson-bei-bipolarer-Erkrank.htm
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