Zigarettenrauchen erhöht möglicherweise das Risiko für Krampfanfälle. Zu diesem Ergebnis zumindest kommen amerikanische Wissenschaftler der Neurologischen Abteilung, Brigham and Women's Hospital and Harvard Medical School, Boston, Massachusetts, aufgrund von Ergebnissen einer in einer medizinischen Fachzeitschrift veröffentlichten Studie. Mit dem Ziel herauszufinden, ob es einen Zusammenhang zwischen Zigarettenrauchen, Alkohol- sowie Koffeinkonsum und dem Entstehen epileptischer Anfälle oder Epilepsien gibt, werteten die Forscher die Daten von insgesamt 116.363 Frauen (Alter: 25 - 42 Jahre) einer anderen großen Studie, der "Nurses' Health Study II", aus. Die Analysen ergaben, dass von Beginn der Untersuchung im Jahr 1989 an bis zum Jahr 2005 bei insgesamt 95 Teilnehmerinnen Anfälle aufgetreten waren und in 151 Fällen eine Epilepsie diagnostiziert wurde. Aufgrund weiterer Berechnungen konnten die Forscher außerdem feststellen, dass aktive Raucherinnen ein deutlich höheres Anfallsrisiko hatten als Frauen, die niemals geraucht hatten. Studienteilnehmerinnen, die mit dem Rauchen schon vor einiger Zeit aufgehört hatten, wiesen zwar kein erhöhtes Risiko für Krampfanfälle auf, doch das Risiko, an einer Epilepsie zu erkranken, war auch leicht erhöht. Ein langjähriger Koffeingenuss oder mäßiger Alkoholkonsum hingegen konnte nicht mit einem erhöhten Epilepsie- oder Anfallsrisiko in Zusammenhang gebracht werden. Nach Ansicht der Wissenschaftler zeigen diese Studienergebnisse, dass Zigarettenrauchen möglicherweise die Gefahr erhöht, Krampfanfälle zu erleiden. Zur endgültigen Bestätigung dieser These sind jedoch noch weitere Untersuchungen nötig, so die Autoren.