Eingeschränkte soziale Wahrnehmung als Begleitsymptom des Morbus Parkinson
Bei Patienten mit einem Morbus Parkinson im Frühstadium finden sich offenbar häufig Störungen der sozialen Kognition. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Department of Neuropsychology am Institute of Cognitive Neurology an der Favaloro University in Buenos Aires, Argentinien. Die Wissenschaftler untersuchten 36 Patienten mit einem Morbus Parkinson im Frühstadium und weitere 36 gesunde, vergleichbare Kontrollpersonen. Für die Studie mussten die Studienteilnehmer zwei Aufgaben aus dem Gebiet der so genannten "Theory of Mind" (ToM) erfüllen, also bezüglich der Fähigkeit, Gefühle, Bedürfnisse oder Absichten und Meinungen anderer Personen zu vermuten und diese in der eigenen Person zu erkennen. Zudem wurden alle Probanden nach neuropsychologischen Kriterien hin untersucht. Beim Vergleich der beiden Gruppen zeigte sich bei den Parkinson-Patienten ein signifikantes Defizit in der Bewältigung der beiden ToM-Aufgaben. Unter denjenigen, die an einem Morbus Parkinson erkrankt waren, verglichen die Forscher zusätzlich die Patienten mit und ohne Medikation. Weder bei diesem Vergleich noch nach Adjustierung auf Begleitsymptome wie Depressionen und weitere fanden sich innerhalb der Gruppe der Parkinson-Patienten Unterschiede im Bereich der sozialen Kognition. Die Wissenschaftler betonen, dass das Erkennen einer gestörten sozialen Kognition im Frühstadium eines Morbus Parkinson besonders wichtig ist, da diese Patienten unter einer reduzierten Lebensqualität zu leiden haben.
(jpo/map)
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Quellen-URL (abgerufen am 05.05.2024 - 07:41): http://www.neuromedizin.de/Neurologie/Eingeschraenkte-soziale-Wahrnehmung-als-Begleitsymptom-des-M.htm
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