Beeinflussen visuelle Halluzinationen den Abbau von Gehirngewebe?
Patienten mit einem Morbus Parkinson, die zusätzlich unter visuellen Halluzinationen leiden, weisen eine besonders ausgeprägte Gehirnatrophie auf. Darauf weisen die Ergebnisse einer Studie der University of Barcelona, Spanien, hin. Die Wissenschaftler untersuchten mit der Kernspintomographie 12 Patienten mit einem Morbus Parkinson und visuellen Halluzinationen sowie 14 weitere Patienten ohne visuelle Halluzinationen und 12 gesunde Kontrollpersonen. Sämtliche Teilnehmer wurden sowohl zu Studienbeginn als auch im Follow-Up nach durchschnittlich 30 Monaten mit einer Kernspintomographie auf eventuelle atrophische Veränderungen des Gehirngewebes hin untersucht. Zudem fand bei allen Probanden eine neuropsychologische Untersuchung statt. Bei der Nachsorgeuntersuchung zeigten sich bei 75 Prozent aller Patienten mit visuellen Halluzinationen Anzeichen einer Demenz. Patienten mit einem Morbus Parkinson ohne visuelle Halluzinationen wiesen dagegen keinerlei Anzeichen einer Demenz auf. Die Auswertung der Kernspintomographie ergab bei den Teilnehmern mit visuellen Halluzinationen ausgeprägte atrophische Veränderungen der grauen Substanz im Bereich des limbischen und paralimbischen Systems sowie im Bereich des Neokortex. Bei den Patienten ohne Halluzinationen ließen sich ähnliche Veränderungen nur in kleineren Bereichen des frontalen Kortex und im Kleinhirn nachweisen. Diese Befunde korrelierten auch mit klinischen Befunden, die in Form von verschiedenen kognitiven Einschränkungen zu beobachten waren.
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Quellen-URL (abgerufen am 10.05.2024 - 21:50): http://www.neuromedizin.de/Neurologie/Beeinflussen-visuelle-Halluzinationen-den-Abbau-von-Gehirnge.htm
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