Patienten mit einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTSD = post-traumatic stress disorder) haben Wissenschaftlern des Department of Psychiatry am Taipei Veterans General Hospital in Taipei, Taiwan, zufolge ein erhöhtes Risiko, in ihrem späteren Leben an Morbus Parkinson zu erkranken. Den möglichen Zusammenhang zwischen einer PTSD und dem Parkinson-Risiko hatten die Forscher im Rahmen einer Studie untersucht. Hierzu nutzten sie die Daten der „Taiwan National Health Insurance Research Database“ und analysierten insgesamt 7.280 im Zeitraum zwischen 2002 und 2009 dokumentierte Patienten-Fälle (1.456 Patienten im Alter ≥ 45 Jahre mit einer PTSD und 5.824 alters- und geschlechtsentsprechende Personen ohne PTSD). Ziel war es, diejenigen Patienten zu identifizieren, die im Folgezeitraum bis 2011 einen Morbus Parkinson entwickelt hatten. Die Auswertungen und statistischen Berechnungen ergaben schließlich, dass nach Adjustierung für demographische Daten und die medizinischen sowie psychiatrischen Komorbiditäten Patienten mit einer PTSD ein höheres Risiko hatten, an Parkinson zu erkranken als Personen ohne PTSD (Wald χ2 = 12.061, Hazard Ratio: 3.46, 95 % Konfidenzintervall: 1.72-6.96). Die Sensitivitätstests nach Ausschluss des ersten und der ersten 3 Beobachtungsjahre waren dabei konsistent. Nach Meinung der Wissenschaftler sollten noch weitere Studien durchgeführt werden, um die genaue Pathophysiologie zwischen der posttraumatischen Belastungsstörung und der Parkinson-Krankheit zu klären und um zu untersuchen, ob eine rasche therapeutische Intervention bei Auftreten einer PTSD das Risiko verringern kann, einen Morbus Parkinson zu entwickeln.
(drs)
Abstract aus Am J Geriatr Psychiatry 2017, Mar 23, (Epub ahead of print)Zurück zur Startseite