Die Wahrscheinlichkeit für eine schwere Beeinträchtigung des Geruchsinns ist bei Parkinson-Patienten mit einer leichten kognitiven Beeinträchtigung (MCI = mild cognitive impairment) deutlich höher als bei Patienten mit Morbus Parkinson und normaler Kognition. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher des Department of Neurology, Korea University Ansan Hospital in Ansan, Südkorea, in einer Studie mit 66 unbehandelten Parkinson-Patienten. Die Studienteilnehmer wurden mit Hilfe einer neuropsychiatrischen Testbatterie und der koreanischen Version des „Sniffin' stick test II“ (KVSS II) untersucht. Für die statistischen Analysen verwendeten die Experten die univariate, multivariable lineare Regression und den „Student's t-test“, um den Zusammenhang zwischen den Variablen und der olfaktorischen Funktion zu bestimmen. Es zeigte sich, dass die Prävalenz der olfaktorischen Dysfunktion in der Gruppe der Parkinson-Patienten mit der MCI höher war als in der Gruppe der Studienteilnehmer mit normaler Kognition. Jeder Bereich der Geruchsschwelle, Diskriminierung und Identifizierung sowie der olfaktorische Gesamt-Score waren in der MCI-Gruppe stärker beeinträchtigt als in der Kontrollgruppe. Diese Studienergebnisse deuten darauf hin, dass bei Parkinson-Patienten mit einer leichten kognitiven Beeinträchtigung ausgedehntere neurodegenerative Prozesse vorliegen, die den Geruchsinn der Betroffenen beeinflussen, so die Wissenschaftler. Mit Hilfe weiterführender Untersuchungen und einer Validierung unter Verwendung neuropathologischer Daten könnte nach Meinung der Experten ein objektiver olfaktorischer Funktionstest dazu verwendet werden, um die Progression der Erkrankung besser untersuchen zu können. Weitere Studien mit einem prospektiven Design, um den prognostischen Wert einer olfaktorischen Dysfunktion bei Parkinson-Patienten mit einer leichten kognitiven Beeinträchtigung zu untersuchen, seien essentiell.