Assoziation zwischen Anämie und erhöhtem Risiko für Morbus Parkinson?
Wissenschaftler des Min-Sheng General Hospitals in Taoyuan, der Taipei Medical University in Taipei und weiterer klinisch-wissenschaftlicher Einrichtungen in Taiwan konnten im Rahmen einer neuen Metaanalyse zeigen, dass eine Anämie mit einem erhöhten Risiko für einen Morbus Parkinson assoziiert ist. Die Forscher durchsuchten verschiedene Literaturdatenbanken, wie PubMed, Embase, Scopus und Google Scholar nach Artikel, die im Zeitraum zwischen 1. Januar 2000 und 30. Juli 2020 zum Thema publiziert wurden. Die Artikel wurden dabei von zwei voneinander unabhängigen Experten untersucht. Eingeschlossen wurden Beobachtungsstudien (Fall-Kontroll- und Kohortenstudien). Bei ihrer ersten Suche fanden sie insgesamt 342 Artikel, 7 Volltext-Studien wurden auf ihre Eignung hin bewertet. 3 Artikel wurden aufgrund unzureichender Daten und Duplikationen dann wieder ausgeschlossen. Letztendlich wurden so 4 Artikel in das systematische Review und die Metaanalyse eingeschlossen. Eine Random-Effects-Metaanalyse aller 4 Studien zeigte zwar kein erhöhtes Parkinsonrisiko für Patienten mit einer Anämie, die Heterogenität unter den Studien war allerdings signifikant. Das gepoolte relative Risiko für einen Morbus Parkinson war dann jedoch bei Frauen mit einer Anämie höher als bei Männern mit einer Anämie. Dies ist die erste Metaanalyse, die zeigen konnte, dass, wenn man Patienten mit und ohne Anämie miteinander vergleicht, eine bestehende Anämie mit einem erhöhten Parkinson-Risiko assoziiert ist, so die Autoren. Es sollten nun weitere Studien durchgeführt werden, um das Parkinsonrisiko bei Patienten mit einer Anämie genauer zu untersuchen.
(drs)
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Quellen-URL (abgerufen am 16.04.2024 - 11:09): http://www.neuromedizin.de/Neurologie/Assoziation-zwischen-Anaemie-und-erhoehtem-Risiko-fuer-Morbu.htm
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