Antidepressiva und Risiko für Morbus Parkinson
Eine Behandlung mit Antidepressiva erhöht möglicherweise die Wahrscheinlichkeit, später an einem Morbus Parkinson zu erkranken. Zu diesem Ergebnis kommt eine prospektive Studie der School of Public Health an der University of Minnesota in Minneapolis, USA. Für die Untersuchung werteten die Forscher unter anderem eine britische Datenbank mit den klinischen Daten von mehr als 3 Millionen Patienten aus dem Zeitraum von 1995 bis 2001 aus. So konnten die Wissenschaftler insgesamt 999 Personen identifizieren, die an einem Morbus Parkinson erkrankt waren. Jedem Parkinson-Patienten ordneten die Forscher bis zu 10 annähernd vergleichbare Kontrollpersonen zu. Die Kontrollgruppe umfasste so 6.261 Personen. Die Auswertung dieser Daten zeigte, dass sich das Risiko für einen Morbus Parkinson nach einer Einleitung einer antidepressiven Behandlung im Schnitt um das 1,85-fache (Schwankungsbreite zwischen 1,25 und 2,75) erhöhte. Vor allem innerhalb der ersten zwei Jahre nach Beginn einer Therapie mit Antidepressiva war der Studie zufolge das Risiko besonders hoch. So errechneten die Forscher ein um das 2,19-fache (Schwankungsbreite zwischen 1,38 und 3,46) erhöhte Erkrankungsrisiko. Die Studienergebnisse stärken den Verdacht, dass depressive Symptome eine frühe Manifestation eines Morbus Parkinson noch vor den ersten motorischen Dysfunktionen darstellen könnten, so die Autoren.
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Quellen-URL (abgerufen am 10.05.2024 - 19:44): http://www.neuromedizin.de/Neurologie/Antidepressiva-und-Risiko-fuer-Morbus-Parkinson--Dysfunktion.htm
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