Frauen mit einem Blasenkarzinom, bei denen eine radikale Zystektomie durchgeführt wurde, haben offenbar ein höheres Mortalitätsrisiko als Männer. Dies ist das Resultat einer vor Kurzem veröffentlichen Metaanalyse des Fudan Institute of Urology, Huashan Hospital, Fudan University in Shanghai, China. Die Forscher durchsuchten die Literaturdatenbanken MEDLINE und EMBASE nach relevanten Studien, die bis zum 11. November 2014 zum Thema publiziert wurden. In die Metaanalyse eingeschlossen wurden schließlich 17 Studien mit einer Gesamtpopulation von 27.912 Patienten. Die Auswertung aller gesammelten Daten ergab, dass das weibliche Geschlecht mit einer schlechteren Überlebenswahrscheinlichkeit nach einer radikalen Zystektomie assoziiert war als das männliche Geschlecht (gepoolte HR 1,20; 95 % Konfidenzintervall 1,09 - 1,32). In Subgruppen-Analysen fand sich eine besonders signifikante entsprechende Korrelation in nordamerikanischen und europäischen Studien (HR 1,17, 95 % CI 1,02 - 1,32 und HR 1,34, 95 % CI 1,19 - 1,51) sowie in Studien mit größeren Stichprobengrößen (HR 1,24, 95 % CI 1,11 - 1,38). Die Forscher stießen dabei auch auf Studien, die für die Schlüsselelemente (T- und N-Stadium des Tumors und das Grading) adjustiert waren und ebenfalls eine positive Korrelation zwischen dem weiblichen Geschlecht und dem erhöhten postoperativen Mortalitätsrisiko aufwiesen (HR 1,21, 95 % CI 1,09 - 1,35). Frauen mit einem Blasenkarzinom sollten nach einer radikalen Zystektomie besonders sorgfältig überwacht werden, so die Autoren.